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Video-Apotheke von Dacos

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Der Begriff Videoapotheke ist vor allem mit dem Namen CoBox verknüpft. Doch während die Firma im hessischen Waldsolms auf die Apothekenbetriebsordnung hofft und mit dem Patentamt streitet, hat ein anderer Hersteller ein ähnliches Projekt in der Hinterhand: Die Firma Dacos hatte bereits auf der Expopharm 2008 eine Variante ihrer „Video-Apotheke“ vorgestellt. Doch das Unternehmen aus Hildesheim hält damit ganz bewusst hinter dem Berg.

Technisch funktioniert die „Video-Apotheke“ nach dem gleichen Prinzip wie die CoBox: Auch bei Dacos kann der Kunde über eine Videokonferenz Kontakt zum Apotheker aufnehmen. Rezepte können über einen Scanner eingelesen und eingesammelt werden. Die Geräte sind mit Kamera und Hörer ausgestattet und gleichen äußerlich einer Telefonsäule der Telekom. Eine geschlossene Kabine gibt es auf Anfrage. Die bestellten Arzneimittel bekommt der Kunde von der Apotheke schließlich nach Hause geliefert.

Doch bislang wurde erst eine einzige „Video-Apotheke“ installiert, das Projekt läuft seit zwei Jahren. „Wir wollen das Thema nicht so hoch hängen und stellen es Apothekern nur vor, wenn sie sich gezielt dafür interessieren“, sagte Dacos-Chef Martin Carius gegenüber APOTHEKE ADHOC. „Für uns ist das bislang kommerziell eine winzig kleine Nummer“, so Carius. Auch die Apotheker sollten immer prüfen, ob sich eine Installation lohnt - immerhin kostet die Video-Apotheke rund 20.000 Euro.


Das Kerngeschäft von Dacos liegt in Notdienstanlagen für Apotheken. Das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern hat nach eigenen Angaben bei rund 1600 Apotheken einen Nachtschalter installiert. Die werden von der Firma individuell angepasst und montiert. „Im Nacht- und Notdienst haben Apotheken ein große Anzahl an potentiellen Neukunden. Diese Chance sollten sie mit gutem Service nutzen“, sagte er.

Immer mehr Apotheken lassen sich zusätzlich zum Schalter auch Schließfächer an der Apotheke anbringen. Hier können die Kunden ihre Arzneimittel außerhalb der Öffnungszeiten abholen, wenn sie zuvor nicht vorrätig waren. Rund 200 Apotheken arbeiten Carius zufolge mit solchen Fächern, die Dacos schon seit 2003 anbietet. Bei den Apothekerkammern wurden sie laut Carius kurzfristig zum Thema, als vor drei Jahren Pick-up-Stellen zugelassen wurden. „Da wurde schon mal nachgefragt, aber bislang wurde jedes Projekt freigegeben“, so der Dacos-Chef.

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