Finanzmarkt

Versorgungswerke senken Aktienanteile

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Die Versorgungswerke der Apotheker sind von der aktuellen Finanzkrise offenbar kaum betroffen. Mehrere große Einrichtungen haben in den vergangenen Jahren die Gefahr erkannt, die hinter dem Versprechen auf eine große Rendite lauert, und die Aktienanteile ihrer Geldanlagen verringert. Nur wenn die Krise länger anhält, könnten es die Apotheker irgendwann an ihrer Rentenentwicklung zu spüren bekommen.

Die bayerische Apothekerversorgung hat einem Sprecher zufolge seit 2007 ihren Aktienanteil kontinuierlich gesenkt. Der größte Teil sei in festverzinslichen Anlagen investiert, nur noch 4 bis 7 Prozent dagegen in Aktien. Diese gingen in der aktuellen Krise zwar etwas runter, seien aber durch Rücklagen aus den vergangenen Jahren abgesichert: „Auch bei Stress-Szenarios ist das für uns nicht dramatisch“, so der Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Hochrisikoanlagen seien ohnehin grundsätzlich verboten.

Je nach weiterer Entwicklung des Finanzmarktes könnten allerdings zukünftige Dynamisierungen wegfallen, heißt es bei der bayerischen Apothekerversorgung, die auch für die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig ist. „Wenn jetzt noch ein Schlag und noch ein Schlag kommt, dann ist irgendwann niemand mehr gefeit“, sagte der Sprecher.

Auch die Sächsisch-Thüringische Apothekerversorgung und das Versorgungswerk der Apothekerkammer Westfalen-Lippe haben auf die Unsicherheit am Finanzmarkt reagiert. Letztere hat sogar schon nach dem Börsen-Crash 2001 den Aktienanteil gesenkt. Dieser liege jetzt knapp unter 10 Prozent und sei über eine Risikoversicherung vollständig kursgesichert, sagte ein Sprecher. Die Apotheker vertrauen offenbar in die Geldanlagen ihrer Rentenversicherung: Seitens der rund 6000 Apotheker im Versorgungswerk Westfalen-Lippe habe es bislang genau drei Anrufe in den vergangenen Tagen und Wochen gegeben.

Nicht alle Versorgungswerke wollten gegenüber APOTHEKE ADHOC Angaben zu ihren Aktienanteilen machen. Doch die zuständigen Ministerien der Bundesländer hätten als Aufsichtsbehörden ein Auge auf die Versorgungswerke, versicherte die Sprecherin einer Apothekerversorgung: „Die Ministerien sind sehr daran interessiert, dass die Anlagen der Versorgungswerke sicher sind.“

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