Die Versorgungswerke der Apotheker sind von der Krise auf dem amerikanischen Hypothekenmakt offenbar nicht betroffen. Zwar wollten sich einige der Organisationen gegenüber APOTHEKE ADHOC nicht konkret zur aktuellen Finanzsituation äußern, ein Großteil bestätigte jedoch, dass keine negativen Auswirkungen auf die Einlagen der Apotheker zu erwarten seien.
„Zur Zeit holen wir schriftliche Stellungnahmen von denjenigen Managern ein, die unsere Kapitalanlagen verwalten“, sagte Martin Reiss, Geschäftsführer der Apothekerversorgung Berlin. Bislang hätten zwei Drittel der Manager geantwortet und eine durchweg positive Rückmeldung gegeben. Die Manager hätten innerhalb der Anlagegrundsätze gewisse Freiheiten, teilte Reiss mit. Allerdings dürften sie nur in so genannte AAA-Ratings investieren, also in Papiere mit äußerst geringem Ausfallrisiko.
Die Versorgungswerke anderer Bundesländer gaben gegenüber APOTHEKE ADHOC ebenfalls Entwarnung. Genauere Auskünfte erteilen die Versorgungswerke allerdings ausschließlich ihren Mitgliedern.
Nach Gerüchten über Aktivitäten in möglicherweise Risiko behafteten Geschäften auf dem US-Markt hat die Versicherungsaufsicht in Nordrhein-Westfalen (NRW) die Versorgungswerke aller Berufsgruppen angeschrieben. Das Versorgungswerk der Apothekerkammer Westfalen-Lippe sei von den Turbulenzen des Marktes nicht betroffen, teilte Geschäftsführer Jochen Stahl mit. „Wir haben uns an dem Geschäft mit AC Capital Partners nicht beteiligt, somit spüren wir auch keine Auswirkungen“, so Stahl gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Die auf Anlageberatung spezialisierte AC Capital Partners gehört zu 51 Prozent der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank), die für verschiedene Versorgungswerke tätig ist. Über die Geschäfte einzelner Kunden dürfe keine Auskunft gegeben werden, teilte die Apobank mit. Das Institut betreibe jedoch eine „konservative Risikopolitik“ und investiere grundsätzlich in Wertpapiere von guter Bonität. Die Geschäftsziele für das laufende Jahr würden beibehalten.
Bereits vergangene Woche hatte Apobank-Vorstandssprecher Günter Preuß in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) darauf hingewiesen, dass auch die Apobank-Tochter AC Capital Partners seit 2005 ausschließlich in so genannte AAA-geratete Tranchen investiert habe. AC Capital Partners habe 300 Millionen Euro in initiierte Spezialfonds investiert, „wovon nur ein Fonds mit einer Haftsumme von 75 Millionen Euro partiell in Subprime (niedrige Bonität) angelegt hat“, so Preuß gegenüber der FAZ.
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