Schlechtere Verfügbarkeit

Versender: Schmerzmittel 49 Prozent teurer als im Vorjahr

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Berlin -

Auch die Versender und andere Online-Anbieter bleiben von den Arzneimittellieferengpässen nicht verschont, berichtet die Preisvergleichsplattform Idealo: Laut deren Analyse sind auch rezeptfreie Arzneimittel schlechter verfügbar, die Preise steigen entsprechend. So schlimm wie zu Pandemiebeginn sei es aber nicht.

Die niedrigen Preise sind für viele Verbraucher:innen das Hauptargument für den Online-Kauf ihrer Arzneimittel. Dabei ist auch die Treue zu einzelnen Versendern oft zweitrangig, in der Regel entscheidet das beste Angebot. Für die Preisvergleiche werden dabei häufig auch Vergleichsplattformen wie zum Beispiel Idealo herangezogen, der Anbieter stellte dabei im Vergleich zum letzten Jahr deutliche Preisanstiege fest.

Die Plattform hat für die Analyse rund 20 Warengruppen aus dem Arzneimittelbereich näher betrachtet, darunter zum Beispiel Schmerz-, Magen-Darm- oder Herz-Kreislauf-Medikamente-Mittel. Dabei schaute man auf die Entwicklung verfügbarer Angebote und der Nachfrage sowie die Veränderung der Durchschnittspreise je Kategorie auf dem Preisvergleichsportal.

Ein deutlicher Rückgang der Angebote sei in allen Kategorien zu verzeichnen gewesen: Im März 2023 gab es laut Analyse im Schnitt etwa 35 Prozent weniger Schmerzmittel, 33 Prozent weniger Diabetes-Medikamente – in dieser Kategorie findet sich ausschließlich Alpha-Liponsäure als Wirkstoff ­– und 29 Prozent weniger Nerven-, Schlaf- und Beruhigungsmittel als im gleichen Monat des Vorjahres. Am deutlichsten zeige sich die Entwicklung aber im Bereich der Erkältungsmittel: Hier sei das Angebot im Schnitt um 42 Prozent zurückgegangen.

„Nicht nur in den Apotheken vor Ort, sondern auch online machen sich die Arzneimittelengpässe bemerkbar”, so der hauseigene Preisexperte, Florian Kriegel. „Aktuell gibt es weniger verfügbare Angebote als vergangenes Jahr. So schlecht wie zu Beginn der Corona- Pandemie – als es zu einem regelrechten Ansturm auf bestimmte Medikamente kam – ist es um die Verfügbarkeiten aber lange nicht bestellt“, so seine Einschätzung.

Schmerzmittel kosten 49 Prozent mehr

Im Vergleich zum Vorjahresmonat seien die Preise im März 2023 über beinahe alle Kategorien hinweg gestiegen. Den höchsten Anstieg verzeichnete man dabei für Schmerzmittel, die aktuell im Schnitt 49 Prozent mehr kosten: Aktuell zahlen Verbraucher:innen für eine Packung 6,39 Euro, im März 2022 waren es noch durchschnittlich 4,29 Euro gewesen.

Nieren- und Blasenmedikamente seien durchschnittlich 18 Prozent teurer geworden, Nerven-, Schlaf- und Beruhigungsmittel 15 Prozent. In der Kategorie der Herz-Kreislauf-Medikamente, darunter zum Beispiel gerinnungshemmende Präparate mit ASS oder Ginkgo- und Weißdornpräparate zahlten Verbraucher:innen durchschnittlich elf Prozent mehr, für Erkältungsmittel stiegen die Preise ebenfalls um durchschnittlich elf Prozent.

„Trotz des insgesamt gestiegenen Preisniveaus sind rezeptfreie Medikamente online im Vergleich zum regulären Apothekenverkaufspreis weiterhin meist deutlich günstiger“, sagt Kriegel. „Um den besten Preis zu finden, empfehlen wir, stets die Angebote mehrerer Händler zu vergleichen.”

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