Cardlink und Werbung

Versender mit 74 Prozent Rx-Wachstum

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Berlin -

Die Versender geben Vollgas bei Rx – und fahren erste Erfolge ein: Dank massiver Werbung wächst der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten seit der Einführung von CardLink deutlich. Das zeigen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).

In den ersten neun Monaten liegen die Ausgaben der Kassen für verschreibungspflichtige Medikamente laut den aktuellen KV45-Zahlen bei 41,7 Milliarden Euro und damit 6 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Betrachtet man die beiden Vertriebskanäle, ergibt sich folgendes Bild:

  • Vor-Ort-Apotheken: 41,3 Milliarden Euro – plus 5 Prozent
  • Versandhandel: 428 Millionen Euro – plus 44 Prozent

Damit liegen die Versender jetzt schon über dem kompletten Umsatz des Vorjahres (412 Millionen Euro) und nur knapp unter dem Niveau von 2020, dem mit 457 Millionen Euro bislang umsatzstärksten Jahr im Versandhandel. Danach waren die Abverkäufe wegen des Verbots von Rx-Boni eingebrochen.

Im Verlauf des Jahres nahm das Geschäft wieder Fahrt auf; insbesondere seit Einführung von CardLink im Mai zogen die Rx-Umsätze im Versandhandel deutlich an:

  • 1. Quartal: 114 Millionen Euro
  • 2. Quartal: 137 Millionen Euro
  • 3. Quartal: 177 Millionen Euro

Von Juli bis September lagen die Abverkäufe damit 29 Prozent über dem Vorquartal – und 74 Prozent über dem dritten Quartal des Vorjahres. In den Apotheken vor Ort legte das Rx-Volumen gerade einmal um 1 Prozent gegenüber dem 2. Quartal beziehungsweise um 5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zu.

Rx-Umsatz ist teuer erkauft

Damit liegt der Marktanteil des Versandhandels im Rx-Bereich im dritten Quartal bei 1,3 Prozent und damit so hoch wie noch nie. Allerdings ist der Umsatz massiv erkauft; die Versender zahlen für ihre massive Kampagnen einen hohen zweitstelligen Millionenbetrag und nehmen damit Verluste in Kauf.

Laut Olaf Heinrich, CEO von Redcare, ist das kein Problem: Anhand von Kohorten könne man sehen, dass diese Kundinnen und Kunden besonders lange treu blieben, sagte er Anfang Oktober bei der Vorlage der eigenen Quartalszahlen. Die Anfangsinvestition führe irgendwann zum Break-even, daher habe man sich entschieden, diesen Weg zu gehen. Theoretisch könnte man das Marketing auch einstellen, Aufträge kämen dann immer noch. Viele Rx-Kunden bestellten bereits zum zweiten, dritten oder sogar vierten Mal. Jetzt schnell in dieses Geschäft hineinzuwachsen, sei die Strategie. Für dieses und auch für das kommende Jahr.

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