Jährliche Verdopplung

Versender: Analyst feiert E-Rezept

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Berlin -

An der Börse wächst die Hoffnung, dass die Versender vom E-Rezept profitieren könnten. Ein Analyst hob die Prognosen für Redcare und DocMorris kräftig an. Er geht davon aus, dass sich das Geschäft im Jahrestakt verdoppeln wird.

Positive Neubewertungen von Redcare (Shop Apotheke) und DocMorris durch die Berenberg Bank haben am Freitag eine Kursrally unter den beiden Papieren ausgelöst. Vor dem Hintergrund des verpflichtenden Starts des E-Rezepts seit Anfang Januar hob Analyst Gerhard Orgonas seine Kursziele für die beiden Aktien kräftig an und empfiehlt beide Aktien nun auch zum Kauf. Für Redcare sieht er jetzt ein Ziel von 190 Euro, nach zuvor 120 Euro. Für DocMorris hob er das Ziel von 60 auf 100 Franken an.

Das sorgte für kräftige Kurssprünge. Redcare im MDax legten um 5,35 Prozent auf 134,90 Euro zu. In der Schweiz gewannen die Anteile von DocMorris etwa 11 Prozent auf 78,10 Franken.

Die Dynamik, die sich durch das E-Rezept in Deutschland entfalte, könne nicht ignoriert werden, werde teils aber immer noch unterschätzt, schrieb Orgonas. Die Zahl von im Juni 9000 täglichen E-Rezepten oder 0,6 Prozent der Gesamtzahl auf wöchentlicher Basis sei auf über 400.000 oder etwa 32 Prozent der Gesamtzahl Ende Dezember gestiegen, erklärte er.

Ihm zufolge dürften zeitnah weitere Wege folgen, um die E-Rezepte einzulösen. In Präsenzapotheken können diese bislang zum Beispiel mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) eingelöst werden. Für Online-Apotheken sei es aber derzeit noch unklar, wann exakt eine Lösung gefunden wird. Orgonas schätzt, dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit im ersten Quartal der Fall sein wird.

Jährliche Verdopplung

Für Redcare prognostiziert der Berenberg-Experte daher ab 2024 ein jährliches Umsatzwachstum bei deutschen E-Rezepten von 100 Prozent. In Verbindung mit fortgesetzten Marktanteilsgewinnen, steigenden Margen und einem positiven freien Mittelzufluss im Bereich rezeptfreier Medikamente dürfte dies deren Aktie deutlich nach oben treiben. Mit seinem Kursziel von nun 190 Euro bedeutet das aktuell ein Kurspotenzial von etwas mehr als 40 Prozent.

Auch für das deutsche Geschäft von DocMorris erwartet er ebenfalls ab 2024 ein jährliches E-Rezept-Wachstum von 100 Prozent.
Mit Blick auf den aktuellen Kurs wäre dies ein verbleibendes Kurspotenzial von etwas mehr als 20 Prozent.

Zuletzt war die Redcare-Aktie, die 2023 die größten Kursgewinne innerhalb der drei bedeutendsten Indizes der Dax-Familie erzielt hatte, etwas von ihrem Vorweihnachtshoch zurückgekommen. Im vergangenen Jahr hatte sich der Kurs in etwa verdreifacht, ebenso wie der des DocMorris-Papiers.

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