Der Anteil von Internetapotheken am Arzneimittelumsatz bleibt weiterhin hinter dem Durchnitt im gesamten Versandhandel zurück. Während Versender über alle Sparten hinweg 7 Prozent des Umsatzes im Einzelhandel auf sich vereinen, bringen es die Versandapotheken gerade auf einen Anteil von 1,4 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von TNS Infratest im Auftrag des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (bvh). 24.000 Personen wurden zur Hochrechnung des Bestellverhaltens in deutschen Haushalten befragt.
Noch im Januar hatte der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) den Marktanteil der Versandapotheken auf 4 Prozent geschätzt und der Branche ein Potenzial von bis zu acht Prozent am Arzneimittelumsatz attestiert.
Die Hochrechnungen des bvh sprechen eine andere Sprache: Trotz einer Steigerung von 28 Prozent bringen es die Versandapotheken mit einem Umsatz von 341 Millionen Euro auf gerade einmal 1,2 Prozent des gesamten Versandgeschäfts. Nur jeder fünfzigste Nutzer gab an, bei seiner letzten Versandbestellung Medikamente gekauft zu haben.
Hauptzielgruppe der Versandapotheken bleiben Frauen: Ihr Umsatz bei „Zur Rose“, Sanicare, DocMorris & Co. verdoppelte sich der Umfrage zufolge binnen Jahresfrist. Dagegen flachte das Interesse der Männer an zugestellten Arzneimitteln um 35 Prozent weiter ab. Kein Wunder: Noch vor dem Preis spielen Auswahl und Produktbeschreibung für die Befragten eine große Rolle. Hier dürften die wohnortnahen Apotheken ebenso wie beim Lieferservice ohnehin die Nase vorn haben.
APOTHEKE ADHOC Debatte