Schwere Erkrankung

Versandapotheker Christian Buse verstorben

, Uhr aktualisiert am 26.02.2025 14:41 Uhr
Berlin -

Christian Buse ist tot. Der Chef der Versandapotheke Mycare starb kurz vor Weihnachten. Der 51-Jährige war in der Branche bekannt, setzte sich als langjähriger Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA) aber nicht nur für das Online-Geschäft ein. Wegbegleiter beschreiben ihn als „Hybrid-Apotheker“, der auch das Vor-Ort-Geschäft im Blick hatte.

Buse starb Ende 2024 an einer schweren Erkrankung. Er galt als leidenschaftlicher Apotheker und Familienunternehmer, der sich zuletzt nicht nur für das E-Rezept, sondern auch für die Verblisterung engagierte. Buse war auch Gründungsmitglied im Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer (BPAV).

Versender als Familienunternehmen

Nach seinem Pharmaziestudium in Halle war er zunächst in einer Vor-Ort-Apotheke als Kontrollleiter in der Arzneimittelherstellung sowie für die Planung und Realisierung eines regionalen Gesundheitszentrums tätig. Nach der Freigabe des Versandhandels im Jahr 2004 stieg er mit Rückhalt der Familie mit Mycare in den Onlinehandel ein. Das Versandgeschäft gehört zur Robert-Koch-Apotheke in Lutherstadt Wittenberg, die von seinem Vater Peter und der Mutter Christine geführt wurde.

Buse stieg in den Internethandel mit Unterstützung seiner Brüder Matthias und Torsten ein. Bereits zu Beginn der 2000er hatten sie die Idee, das Versandgeschäft voranzutreiben. „Der Markt schrumpft ja", erklärte Buse 2004 in einem Interview. „Die Leute ziehen weg, das Geld fehlt.“ Zunächst wurde eine Webseite gegründet, über die Heil- und Hilfsmittel wie Teststreifen für Diabetiker bestellt werden konnten. Nach dem Motto: „Wenn der Markt nicht zu uns kommt, dann müssen wir eben zum Markt gehen.“ Heute ist als Inhaberin seine Frau Yvonne Buse eingetragen.

Beim BVDVA ist man betroffen. Buse führte den Verband von 2008 bis 2023 als Vorsitzender. Vorstand und Geschäftsführung wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren. „Er hat sich immer als Brückenbauer zwischen der Offizin und dem Versandhandel gesehen. Ihm ging es stets um das Miteinander für die bessere Lösung, nie das Gegeneinander.“

In politischen Gesprächen habe er für die Vorteile des Arzneimittelversandhandels und seiner komplementären Ausrichtung geworben. „Mehrfach wurde das Thema in seiner Vorstandszeit hart in Richtung Verbot diskutiert.“ Zudem habe er sich beim Thema Tierarzneimittel im Versandhandel juristisch dafür eingesetzt, den Haustierhaltern ein entsprechendes Angebot machen zu dürfen. 2019 setzte er sich unter anderem für eine Begrenzung der Rx-Boni ein, forderte aber, dass ​​​​Rx-Boni auch für inländische Apotheken mit und ohne Versanderlaubnis gelten sollten. „Heute – und das ist auch das Verdienst von Christian Buse – ist der Arzneimittelversandhandel aus der pharmazeutischen Versorgung in Deutschland schlicht nicht mehr wegzudenken. Nicht nur, weil er wichtige Lücken schließt, sondern auch, weil er im Versorgungsalltag der Menschen fest verankert ist.“

Wegbegleiter würdigen seine Arbeit

Heinrich Meyer, Sanicare-Mitinhaber und BVDVA-Vorsitzender, würdigte seine Arbeit: „Sein politisch-strategisches Denken hat uns auch in den letzten gut zwei Jahren, als er dem aktiven Vorstand nicht mehr angehörte, immer geholfen. Ich bin nach wie vor tieftraurig über die Nachricht von seinem Tod, die uns Anfang Januar erreicht hat. Wir alle – Vorstand und Geschäftsführung – werden ihn vermissen und mein Mitgefühl gilt in erster Linie seiner Frau, seinen Kindern und der Familie.“

Dirk Düvel, Chef der „Wir Leben“-Apotheken und stellvertretender BVDVA-Vorsitzender, betonte die Kompetenz und Integrität von Buse: „Man konnte auch mal unterschiedlicher Meinung sein. Die Fähigkeiten von Christian Buse, immer auch einen Kompromiss mitzudenken und sein Gegenüber hundertprozentig ernst zu nehmen, werde ich in guter Erinnerung behalten.“

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