Versandapotheken

Zur Rose ohne Grenzen APOTHEKE ADHOC, 16.01.2015 12:41 Uhr

Berlin - 

Die Zukunft von Zur Rose in Deutschland war zuletzt ungewiss: Nach der Übernahme von DocMorris blieb unklar, ob das Geschäft in Halle/Saale umgeflaggt oder sogar integriert werden würde. Jetzt erklärt die Schweizer Ärzte-AG, weiter als Dienstleister der gleichnamigen Versandapotheke am Markt zu bleiben: Die deutschen Aktivitäten werden allerdings organisatorisch mit dem Geschäft in der Schweiz zusammengelegt.

1999 als Einkaufsgenossenschaft von selbstdispensierenden Ärzten gegründet, wurde Zur Rose 2001 als Versandapotheke aktiv. Als drei Jahre später auch der deutsche Markt liberalisiert wurde, waren die eidgenössischen Ärzte zur Stelle: Mit Unterstützung von Stadt und Land gründete Zur Rose die Niederlassung in Halle – denn aus der Schweiz durften keine Arzneimittel nach Deutschland verschickt werden.

Da Zur Rose selbst keine Apotheke eröffnen konnte, entstand das Modell des Komplettdienstleisters für die gleichnamige Versandapotheke des Köthener Apothekers Ulrich Nachtsheim, das 2011 in letzter Minute vom Bundesverwaltungsgericht für rechtmäßig erklärt wurde.

Nach dem Kauf von DocMorris erklärte Firmenchef Walter Oberhänsli Ende 2012, in Deutschland weiter zweigleisig zu fahren. Dennoch war von „Synergien vor allem im Einkauf, in der Administration und in der Logistik“ die Rede, im März 2013 wurden der OTC-Versender VfG aus dem tschechischen Česká Lípa geschlossen und das Geschäft in Halle integriert. Parallel begann DocMorris mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums auf der deutsch-niederländischen Grenze.

In Halle gab es keinen Geschäftsführer, seit Rainer Seiler das Unternehmen kurz nach der Umstrukturierung verlassen hatte. CEO Walter Oberhänsli übernahm vorübergehend den Posten des Geschäftsführers und schickte Walter Hess als Standortleiter nach Sachsen-Anhalt. Der 49-jährige Betriebsökonom hatte die Gruppe seit Jahren als Berater begleitet.

Jetzt übernimmt Hess nicht nur die Geschäftsführung in Deutschland, sondern auch für das komplette Geschäft von Zur Rose in der Schweiz. Grund ist das Ausscheiden von Matthias Baumann, der Ärztegroßhandel und Versandhandel am Standort in Frauenfeld seit 2011 geleitet hatte. Hess wird auch Mitglied der Gruppenleitung von Zur Rose, der neben Oberhänsli und Finanzchef Marcel Ziwica auch DocMorris-Chef Olaf Heinrich angehört.

Laut Oberhänsli passt die neue Struktur, weil „Marken auch im Gesundheitswesen über geografische Grenzen hinaus wirken.“ Deshalb müssten Marktauftritt und Leistungsangebote „aus einem Guss“ sein. „Dies können wir künftig besser gewährleisten.“ Dazu passt, dass der deutsche Marketingchef Karl-Heinz Langner zum Jahresende aufgehört hat, seine Nachfolgerin ist Sarah Schier, die erst im Mai zum Unternehmen gekommen war.