Zur Rose: 3 Tage im Oktober Patrick Hollstein, 27.12.2012 09:51 Uhr
Ende Oktober ging es bei Zur Rose Schlag auf Schlag: Am Mittwoch, dem 24. Oktober, unterzeichneten Vertreter der deutschen Niederlassung und ihrer Partnerapotheke in Karlsruhe den Pick-up-Vertrag mit der Drogeriekette dm. Am Donnerstag wurde in Hamburg der Kaufvertrag für DocMorris besiegelt. Und wieder einen Tag später führte die Versandapotheke in Heerlen ihr neues Prämienmodell ein. Denn mit Inkrafttreten der AMG-Novelle waren auch in Holland Rx-Boni mit einem Mal verboten.
Zusammen erwirtschafteten Zur Rose und DocMorris 2011 rund 383 Millionen Euro Umsatz, das entspricht einem Marktanteil von 34 Prozent. Den Kaufpreis von 25 Millionen Euro müssen die Schweizer nur anteilig sofort bezahlen: Ein größerer Posten wird von Celesio als Darlehen gewährt und über eine bestimmte Laufzeit bezahlt. Allerdings könnte Zur Rose seine jüngste Finanzspritze nutzen, um die Summe komplett zu bezahlen.
Ab dem kommenden Jahr sollen vor allem im Einkauf, aber auch in der Logistik und in der Verwaltung Synergien genutzt werden. Neben dem Logistikzentrum in Halle/Saale könnte auch der VfG-Standort im tschechischen Česká Lípa zur Disposition stehen. 2006 für 25 Millionen Euro gekauft, stand VfG zuletzt noch mit umgerechnet 15 Millionen Euro in den Büchern. Weil der OTC-Discounter aufgrund mangelnder Nachfrage in den ersten neun Monaten seine Planzahlen nicht erreichte und eine Kehrtwende nicht in Sicht ist, wurde Ende September noch einmal die Hälfte abgeschrieben.
In der Folge rutschte Zur Rose in die roten Zahlen: Einem Gewinn von umgerechnet 5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum stand ein Fehlbetrag von knapp 6 Millionen Euro gegenüber. Dabei konnte die Gruppe ihren Umsatz in den ersten neun Monaten um 2,4 Prozent auf 302 Millionen Euro leicht ausbauen.