IMS-Zahlen

Versandapotheken verlieren Rx-Geschäft

, Uhr
Berlin -

Rezeptpflichtige Arzneimittel waren noch nie die Stärke von Versandapotheken. Im vergangenen Jahr mussten DocMorris, EAV & Co. auch noch Einbußen bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten hinnehmen. Durch das Wachstum im OTC-Bereich konnte der Rückgang aber ausgeglichen werden.

Im vergangenen Jahr wurden in den Apotheken laut IMS Health insgesamt Arzneimittel und Gesundheitsprodukte im Wert von 26,7 Milliarden Euro (Herstellerabgabepreise) abgegeben. Davon entfielen 739 Millionen Euro auf den Versandhandel. Das entspricht einem Anteil von 2,8 Prozent am Gesamtmarkt und einem Plus von 3,8 Prozent.

Das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln wuchs um 6,2 Prozent auf 548 Millionen Euro. Mit Rx-Medikamenten konnten die Versandapotheken nur 191 Millionen Euro umsetzen, 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Anstieg hängt laut IMS entsprechend von einem Wachstum bei bestimmten Gruppen im OTC-Segment ab: topischen Antirheumatika (plus 15 Prozent), topischen Schnupfenmitteln (plus 13 Prozent), Laxantien (plus 16 Prozent) sowie Schlaf- und Beruhigungsmitteln (plus 15 Prozent).

Auf dem Apothekenmarkt konnte insgesamt ein Umsatzplus von 4,4 Prozent verbucht werden. Mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wurden 22,4 Milliarden Euro umgesetzt – 4,3 Prozent mehr als 2012. Das Geschäft mit OTC-Präparaten wuchs um 5 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro.

Damit entfielen im vergangenen Jahr insgesamt 16 Prozent auf rezeptfreie Medikamente, in den Vor-Ort-Apotheken sind es 14 Prozent. Bei den Versandapotheken wurden hingegen 74 Prozent des Umsatzes durch OTC-Präparate generiert.

Die Entwicklung spiegelt sich auch in den Packungszahlen wider: Rund 5 Millionen Rx-Packungen wurden 2013 über Versandapotheken abgegeben – 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf dem Apothekenmarkt insgesamt war hingegen ein Plus zu verbuchen: 721 Millionen verschreibungspflichtige Medikamente und somit 2,3 Prozent mehr als 2012 wurden im vergangenen Jahr abgegeben.

Bei den OTC-Präparaten konnte der Versandhandel im Vergleich ebenfalls nichts gewinnen: 81,9 Millionen und somit 5,5 Prozent mehr Packungen wurden im vergangenen Jahr verschickt. Im gesamten Apothekenmarkt wurden 804 Millionen OTC-Packungen abgegeben – 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Während es beim Geschäft in den Vor-Ort-Apotheken große Unterschiede zwischen OTC und Rx gibt, liegt der Absatz dicht beieinander: Im vergangenen Jahr wurden in den Apotheken 716 Millionen Rx-Packungen und 722 Millionen OTC-Packungen abgegeben. Bei den Versandapotheken sind hingegen 94 Prozent der verschickten Packungen OTC-Arzneimittel.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Unterschied Versorgung und Handel
Heiligabend-Notdienst: Apotheker schreibt Jauch
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Mehr aus Ressort
Neuer Partner für Firmengründer
CGM: CVC legt Angebot vor

APOTHEKE ADHOC Debatte