US-Apotheker bekommen .pharmacy APOTHEKE ADHOC, 12.09.2014 12:59 Uhr
US-Apotheker haben sich die Top-Level-Domain .pharmacy gesichert. Für dieses Adresskürzel hatte sich der Berufsverband National Association of Boards of Pharmacy (NABP) beworben. Ziel sei es, Verbrauchern weltweit eine Methode zur Erkennung von sicheren und legalen Online-Apotheken anzubieten, hieß es von der NABP.
Die erste Registrierungsphase beginnt im November. Apotheker und Versandhändler können dann bei der NABP eine Zulassung zur Registrierung ihres Warenzeichens unter der .pharmacy-Domain beantragen.
„Betrügerische Arzneimittelverkäufer treiben weiterhin ihr Unwesen im Internet treiben und verkaufen gefährliche Fälschungen und minderwertige Medikamente“, sagte NABP-Präsident Dr. Joseph Adams. Darum sei der Start des .pharmacy-Programms ein wichtiger Schritt zum Schutz der öffentlichen Gesundheit, sowohl in den USA als auch in anderen Ländern.
Von den Zehntausenden verdächtigen Websites, die online rezeptpflichtige Medikamente verkaufen, habe die NABP bisher rund 11.000 überprüft. Das Ergebnis: Fast 97 Prozent halten Apothekengesetze nicht ein. Auch Standards, die zum Schutz der öffentlichen Gesundheit festgelegt worden seien, würden nicht eingehalten, hieß es.
Um den illegalen Versandhandel zu bekämpfen, will die NABP die Nutzung von .pharmacy nur bestimmten Website-Betreibern erlauben. Voraussetzung ist, dass sich die Betreiber an die Apothekengesetze der Staaten halten, in denen sie ansässig sind und in denen sich ihre Patienten und Kunden befinden. Aus .pharmacy soll so eine sichere Plattform werden, auf der sich seriöse Onlineapotheken anmelden können.
Die NABP unterstützt vor allem US-amerikanische Apothekerkammern. Angeschlossen sind aber auch Kollegen aus Kanada und Australien. Für .pharmacy mussten die Apotheker einiges investieren: Die Bewerbung bei der „Internet Corporation for Assigned Names and Numbers“ (ICANN) kostete 185.000 US-Dollar (rund 133.000 Euro).
Bewerben konnte sich jede öffentliche oder private Organisation; der Bewerber musste auch kein Pharmazeut sein. Die NABP hatte ihre Bewerbung schon im Juni 2012 abgegeben.
Für die deutsche Entsprechung .apotheke hat sich zumindest die ABDA nicht interessiert. Die Standesvertretung hatte 2008 den Erwerb der Domain apotheke.de abgelehnt, die sich der Internetunternehmer Dr. Florian Korff in den 1990er Jahren gesichert hatte. Die Adresse wurde zunächst von Mycare verwendet, aktueller Partner ist Apodiscounter.