Apotheken überholen Versender APOTHEKE ADHOC, 27.03.2014 10:47 Uhr
Die Versandapotheken mussten im vergangenen Jahr weitere Rückgänge bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln hinnehmen. Das bestätigt eine aktuelle Analyse des Marktforschungsunternehmens IMS Health. Die gesunkenen Umsätze im Rx-Bereich konnten zwar insgesamt ausgeglichen werden, trotzdem blieb das Umsatzwachstum hinter dem der Offizinapotheken zurück. Das lag auch an der Erkältungswelle.
Der Umsatz der Versandapotheken stieg 2013 um 4,2 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Damit liegen sie unter dem Durchschnitt: Die Vor-Ort-Apotheken setzten 46,5 Milliarden Euro um – 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bei den OTC-Präparaten konnten die Versandapotheken ein Umsatzplus von 6,6 Prozent verbuchen, die Vor-Ort-Apotheken von 6,1 Prozent. Besonders bei den Husten- und Erkältungsmitteln gab es ein Plus, von dem die Offizinapotheken (13,2 Prozent) deutlicher profitierten als die Versender (10,3 Prozent).
Die Versender setzten 60 Prozent beziehungsweise knapp 860 Millionen Euro mit OTC-Präparaten um. Auf rezeptpflichtige Arzneimittel entfielen 317 Millionen Euro, das entspricht 22 Prozent. Die Bedeutung der Rx-Präparate geht weiter zurück, ihr Anteil hatte im Vorjahr bei 24 Prozent und 2011 sogar bei 27 Prozent gelegen: 2012 hatten die Versandapotheken mit Rx-Präparaten 331 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit Kosmetik und Körperpflegeprodukten setzten die Versender 152 Millionen Euro, mit medizinischem Sachbedarf 70 Millionen Euro und mit Ernährung 33 Millionen Euro um.
Die Versandapotheken haben im vergangenen Jahr 120 Millionen Packungen abgegeben, 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. In den Vor-Ort-Apotheken wuchs der Absatz um 3,5 Prozent auf 1,8 Milliarden Packungen.
Im Versandhandel entfielen 74 Prozent beziehungsweise 89.500 Packungen auf OTC-Präparate, 13 Prozent auf Kosmetik und Körperpflege, 5 Prozent auf medizinischen Sachbedarf und 2 Prozent auf Ernährung. Die Zahlen entsprechen laut IMS denen des Vorjahres.
Lediglich bei rezeptpflichtigen Medikamente mussten die Versender einen Rückgang von 1 Prozentpunkt hinnehmen. Rx-Präparate machen 5 Prozent des Absatzes aus. Dass verschreibungspflichte Arzneimittel 2013 weniger versendet wurden, liegt laut IMS Health unter anderem an dem Boni-Verbot.
Anfang des Jahres hatte IMS Health bereits einen Marktbericht veröffentlicht: Darin hieß es, im Versandhandel würden 739 Millionen Euro umgesetzt und 86,9 Millionen Packungen verkauft. Die unterschiedlichen Zahlen ergeben sich aus verschiedenen Erhebungsmethoden bei IMS Health: Während in den Marktbericht die Herstellerabgabepreise und Daten zu OTC- und Rx-Präparaten aus den Abrechnungszentren einfließen, wurde bei der aktuellen Analyse mit effektiven Verkaufspreisen und einem Panel aus Apothekern gearbeitet. In die neuere Untersuchung fließen daher auch Daten zu Kosmetika und Medizinprodukten ein.