In den Niederlanden gibt es nur das Berufsbild der Pharmazeutischen Assistentin. In den drei Jahren lernen die Schüler Pharmakotherapie sowie die richtige Beratung bei der Erstverordnung oder Wechsel- und Nebenwirkungen. Zusätzlich werden sie auf kaufmännische Prozesse im Apothekenalltag vorbereitet.

Weil die PKA-Ausbildung laut Kammer in den Niederlanden anerkannt wird, können auch PKA bestimmte pharmazeutische Tätigkeiten ausführen – obwohl sie dafür überhaupt nicht qualifiziert sind. Mitunter kann es also vorkommen, dass eine deutsche PKA, die für eine niederländische Versandapotheke arbeitet, Aufträge für deutsche Kunden prüft.

Auch bei der Versandapotheke Vitalsana mit Sitz in Heerlen kam diese Konstellation bereits vor. PKA werden dort auch für die pharmazeutische Prüfung von Aufträgen mit OTC-Präparaten eingespannt. Wenn es sich um apothekenübliche Ware wie Kosmetika oder Verbandsmaterial handelt, dürfen PKA auch hierzulande beraten. Die Beratung zu Arzneimitteln und deren Abgabe ist in Deutschland dagegen pharmazeutischem Personal vorbehalten.

Die unterschiedliche Abgrenzung kann zu Verwirrung führen, wenn sich PKA nach der Tätigkeit in den Niederlanden wieder in Deutschland umsehen. Ein Apotheker war bei den Bewerbungsunterlagen einer PKA stutzig geworden, die zuvor für Vitalsana tätig war. Auf Nachfrage bei der Kammer fühlte sich diese zwar nicht zuständig, wies jedoch darauf hin, dass die Aufgaben in beiden Ländern unterschiedlich zugeschnitten seien.