Versandapotheken

Mönter jr.: Sanicare ist lohnenswert

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Berlin -

Nach dem Verkauf von Sanicare kann die Familie des verstorbenen Firmengründers Johannes Mönter mit dem Nachlassinsolvenzverfahren abschließen. Johannes Mönter jr. freut sich, dass die Versandapotheke gerettet wurde: „Für alle Mitarbeiter ist es eine Erleichterung, dass es weiter geht“, sagt Mönter. „Ich wünsche Dr. Volkmar Schein alles Gute.“ Der Apotheker aus dem saarländischen Losheim hat die Sanicare-Apotheke in Bad Laer samt Versandhandel und Filiale in Versmold übernommen.

Die Übernahme von Sanicare als größte deutsche Versandapotheke sei für Schein „natürlich lohnenswert“, so Mönter. „Der Versandhandel ist eine wichtige Alternative, um die Versorgung mit Arzneimitteln im Bereich Chroniker oder in ländlichen Regionen sicherzustellen.“ Es gehe nicht darum, die Vor-Ort-Apotheken zu zerstören, so Mönter.

Die vergangenen Monate wollte er aus privaten Gründen nicht kommentieren. Der 26-Jährige studiert derzeit noch Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen und ist als Geschäftsführer der Gesundheitszentrum Bad Laer Stiftung tätig, die bei Unternehmen Gelder einsammelt und damit regionale Gesundheitsprojekte unterstützt.

Offen ist noch die Zukunft der Immobilie in Bad Laer, in der neben der Apotheke andere Gesundheitsgeschäfte sowie selbstständige Ärzte und ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) untergebracht sind.

Das MVZ hatte bereits im Januar den Besitzer gewechselt. Die Johann-Wilhelm-Ritter-Klinik aus Bad Rothenfelde und der Augenarzt Dr. Erik Beeke aus Osnabrück kauften die Einrichtung mit Fachärzten für Augenheilkunde, Dermatologie und ärztliche Psychotherapie. Das MVZ war 2007 von Mönter gegründet worden.

Im Besitz der Familie verbleiben die drei Apotheken von Marlies Mönter in Bad Laer, Osnabrück und Cloppenburg, die nicht von der Insolvenz betroffen waren. Das Kurmittelhaus SoleVital in Bad Laer war nach der Insolvenz wieder komplett in den Besitz der Gemeinde übergegangen.

Mit einem Umsatz von 216 Millionen Euro (2011) ist Sanicare die größte Versandapotheke mit Sitz in Deutschland. Insgesamt erlöste die Unternehmensgruppe zuletzt 520 Millionen Euro.

Nach dem Tod des Firmengründers hatte die Familie das Erbe ausgeschlagen. Das vorläufige Nachlassinsolvenzverfahren war im September eröffnet worden.

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