Bandenwerbung bei Bundesligaspielen ist für Versandapotheken offenbar eine lukratives Geschäft. Jetzt hat sich Eurapon die Werbefläche im Weserstadion von Werder Bremen gesichert. Apotheker Kubilay Talu beliefert den Traditionsclub ab sofort auch mit Medikamenten. Das Logo des Versenders erscheint auf den Werbebanden allerdings ohne TV-Präsenz.
Eurapon versorgt die Profiabteilung, die U23 und das Leistungszentrums des Vereins mit Apothekenbedarf. Die Kooperation läuft zunächst ein Jahr. Auf den Werbebanden erscheint das Logo sowie ein regionaler Bezug vor und nach dem Spiel sowie in der Halbzeitpause. „Damit sind wir zufrieden“, sagt ein Unternehmenssprecher. Über ungleich teurere Bandenwerbung mit TV-Präsenz werde aber nachgedacht.
Die Bundesliga-Saison beginnt am 14. August. Einen Tag später hat Werder Bremen das erste Heimspiel gegen FC Schalke 04. Die 210 Meter lange Bandenwerbung von Eurapon wird den Fans 20 Sekunden präsentiert, bevor die LED-Anzeige zum nächsten Werbepartner wechselt. Außerdem seien Werbeaktionen im Stadion geplant.
Mit der Kooperation will Eurapon vor allem regional ein Zeichen setzen. Die Bekanntheit solle gezielt in Bremen gesteigert werden. „Als Bremer Unternehmen freuen wir uns sehr über die Partnerschaft. Werder ist eines der wichtigsten Aushängeschilder der Stadt“, sagt Talu.
Die Versandapotheke beliefert erstmals einen Fußballclub. Die Kooperation wird auch in den beiden Offizin-Apotheken am Eingangsbereich beworben. Die Sportler von Werder Bremen bezogen ihre Arzneimittel zuvor über den Mannschaftsarzt. Einen offiziellen Partner gab es nicht. „Eine optimale medizinische Versorgung unserer Spieler hat für uns hohe Priorität. Mit Eurapon haben wir dafür einen zuverlässigen Partner hier aus der Region gefunden“, sagt Marketingchef Oliver Rau.
Die Euro-Apotheke wurde 2001 von Norbert Linke gegründet und sieben Jahre später von Talu übernommen. Das Versandgeschäft läuft seit 2006. Außerdem gehören noch ein Reinraumlabor sowie eine weitere Vor-Ort-Apotheke zur Gruppe.
Eurapon gehört laut eigenen Angaben mit einem Umsatz von 36 Millionen Euro zu den Top-10 im Versandhandel. Der Gesamtumsatz der Gruppe lag im vergangenen Jahr bei rund 52 Millionen Euro. 70 Prozent macht der Versand aus, dahinter folgen mit 20 Prozent die Einnahmen aus dem Zytobereich. Im Vorjahr lag der Gesamtumsatz bei 40 Millionen Euro. Der Logistikbereich umfasst 4700 Quadratmeter. Wöchentlich werden etwa 15.000 Pakete verschickt. 90 Mitarbeiter sind im Versand beschäftigt.
Zur neuen Saison hat auch der Bundesligist Borussia Dortmund einen neuen Apothekenpartner: Die Versandapotheke Apotal (Bad Apotheke, Bad Rothenfelde) hat die Versorgung der medizinischen Abteilung des BVB übernommen. Auf den Medizinkoffern des Fußballclubs war bislang das Logo der Apothekenkooperation Linda zu sehen. Der Dortmunder Apotheker Markus Mießner ist Linda-Mitglied und hat den BVB in den vergangenen Jahren von seiner Petri-Apotheke aus versorgt.
Könnten die Apotheker einen Bundesligisten ihrer Wahl versorgen, würde laut einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC die Mehrheit (21 Prozent) am liebsten den BVB beliefern. Dahinter rangiert mit 17 Prozent der FC Bayern München. Werder Bremen hat es mit 5 Prozent ins Mittelfeld geschafft.
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