Versandapotheken

EU-Logo ist Pflicht

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Berlin -

Versender von Arzneimitteln müssen das neue EU-Logo seit heute verpflichtend auf ihrer Webseite führen. Davon sind Versandapotheken sowie Anbieter von freiverkäuflichen Arzneimitteln wie die Drogeriekette dm betroffen. Verbraucher sollen über das Siegel prüfen können, ob ein Händler behördlich erfasst und zum Versandhandel berechtigt ist. Wird noch das Siegel des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) geführt, drohen Abmahnungen.

Das EU-Logo mit dem grünen Kreuz hat das DIMDI-Siegel abgelöst. Das alte Siegel wurde Ende Juni abgeschaltet. Die Apothekerkammer Berlin hatte bereits im Sommer auf die Aktualisierung der Internetseiten hingewiesen und Nachzügler vor Abmahnungen gewarnt. Laut Rechtsanwalt Tino Gunkel aus Erfurt verstößt die alte Abbildung gegen das Irreführungsverbot, weil sie nicht mehr existiere.

Verbraucher werden über einen Klick auf das Logo an das nationale Register mit den registrierten Händlern weitergeleitet. Die EU-weiten Regelungen sorgten für mehr Sicherheit beim Kauf von Medikamenten, denn nun sind legale Händler leichter zu erkennen, heißt es beim DIMDI.

Gerade im Internet treffe man auf viele dubiose Anbieter, die häufig gefälschte Medikamente verkauften. „Solche Fälschungen enthalten oft keine beziehungsweise falsch dosierte Wirkstoffe oder gar gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe.“ Arzneimittel dürfen derzeit aus Island, den Niederlanden, Schweden (nur Rx-Medikamente), Tschechien (nur OTC-Medikamente) und Großbritannien nach Deutschland verschickt werden.

Das DIMDI-Siegel wurde im Frühjahr 2009 eingeführt. Auf Wunsch konnten die Versender das Logo auf ihrer Website einbinden. Ein Klick auf das Symbol führte den Nutzer zur DIMDI-Datenbank, in der das Institut alle zugelassenen Versandapotheken listete. Dort konnte überprüft werden, ob es sich bei der Apotheke um einen seriösen Anbieter handelte.

Das neue grüne Kreuz ziert auch die Internetseiten von Drogerien und Einzelhändlern, die freiverkäufliche Arzneimittel verschicken. Die Liste der Einzelhändler umfasst derzeit rund 30 Anbieter. Darunter sind der Arzneiteehersteller Bad Heilbrunner Naturheilmittel, ein Tochterunternehmen von Hermes Arzneimittel, der Hilfsmittel-Versender Bernd Ginsberg, Kneipp sowie Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln.

Die zuständigen Überwachungsbehörden müssen die Firmendaten an die Behörde übermitteln. Anschließend wird das Logo per Mail verschickt und die Firmen können es auf der Internetseite integrieren. Zwei DIMDI-Mitarbeiter sind für das Register zuständig.

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