Arzneimittel-Check, ADAC-Mitgliedschaft, Hotelgutschein, Wegegeld, Liefergarantie, Rabatt auf Lifestyle-Rx: DocMorris hat sich im vergangenen Jahr einige Kunstgriffe einfallen lassen, um an Rezepte zu kommen. Die Ersatzboni wurden allesamt rechtlich angegriffen und entpuppten sich für die Versandapotheke als teure Angelegenheit. In Heerlen ist man trotzdem zufrieden: Auch im Rx-Bereich verzeichne man entgegen dem Branchentrend ein leichtes Wachstum, heißt es.
„Wir haben uns im vergangenen Jahr neue Kundengruppen erschlossen und betreuen nun überwiegend chronisch kranke Patienten, die rezeptpflichtige Arzneimittel benötigen“, sagt Vorstandschef Olaf Heinrich. Das Ergebnis zeige, dass Kunden DocMorris trotz Rabattverbot treu blieben: Mehr als drei Millionen Rezepte wurde nach Firmenangaben 2013 bearbeitet.
„Besonders dynamisch“ sei das Wachstum aber im OTC-Bereich: Hier erzielte DocMorris nach eigenen Angaben eine Kundenzuwachsrate von rund 50 Prozent. Im Vorjahr hatte die Versandapotheke mit massiven EDV-Problemen zu kämpfen gehabt. Insgesamt stieg der Umsatz 2013 um 3 Prozent auf rund 335 Millionen Euro.
Chefapotheker Professor Dr. Christian Franken will künftig die Bereiche Versorgungsmanagement, klinisch-pharmazeutische Services und Customer Care ausbauen. Im B2B-Bereich werden spezielle Chroniker-Programme in Zusammenarbeit mit pharmazeutischen Unternehmen und Krankenkassen entwickelt.
Aktuell arbeiten bei DocMorris mehr als 90 Apotheker und pharmazeutisch-technische Assistenten, insgesamt sind es rund 500 Mitarbeiter.
Mit dem geplanten Umzug an den neuen Standort im European Business Park Avantis direkt auf der deutsch-niederländischen Grenze will das Unternehmen die Grundlage dafür legen, um auch zukünftig profitabel wachsen zu können. Baubeginn war im Mai, der Umzug an den neuen Standort ist für das zweite Quartal 2015 geplant.
APOTHEKE ADHOC Debatte