Versandapotheken

DocMorris-Chef: Versender müssen umdenken

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Berlin -

Ob der Apothekenbus dieses Jahr auf Tour geht, will DocMorris nicht sagen. Aus den geplanten Aktionen macht die Versandapotheke ein großes Geheimnis. „Einige Überraschungen“ kündigte DocMorris-Chef Olaf Heinrich beim Jahrskongress des Bundesverbands Managed Care (BMC) an. Mobile Lösungen seien erst der Beginn, ist man bei DocMorris überzeugt. 

„Was vor vielen Jahren als klassische Versandapotheke funktioniert hat, funktioniert heute nicht mehr“, sagte Heinrich. Die „Apotheke 2020“ muss aus seiner Sicht Lotse für den aufgeklärten Patienten sein. Zum Gesundheitsmanagement der Apotheke gehören Heinrich zufolge das Informieren, Unterstützen, Erinnern und Motivieren. „Das funktioniert nicht mit einem weiteren Zettel im Paket“, sagte Heinrich.

DocMorris setzt daher auf die „Mobile Pharmacy“ – eine App, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Die Anwendung für Smartphones und Tablets soll unter anderem ein persönliches Kundenkonto, ein Medikationsmaganement und Kontakt zum Apotheker bieten. Der Pharmazeut soll etwa über Chat oder Video befragt werden können.

Den Datenschutz sieht man bei DocMorris nicht als großes Problem: Heinrich ist überzeugt, dass die Patienten der Datennutzung zustimmen, wenn sie Vertrauen in die Apotheke haben und den Mehrwert erkennen. Außerdem ist man bei der Versandapotheke der Ansicht, entsprechende EU-Richtlinien im Rücken zu haben.

Der ehemalige CDU-Gesundheitsexperte im Bundestag, Dr. Rolf Koschorrek, erwartet zeitnah einen Paradigmenwechsel beim Thema Datenschutz: Er kritisierte, dass die Patienten heute eher Objekt seien und nur wenig Chancen hätten, sich für die Nutzung ihrer Daten einzusetzen.

Wann genau die DocMorris-App kommen soll, ist noch offen – „wir arbeiten daran“, sagte Heinrich. Was genau die weiteren „Überraschungen“ sein soll, bleibt allerdings geheim. „Es könnte sich auch auf den Apothekenbus beziehen“, sagte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage. Immerhin gebe es den Videoapotheker, der für die App geplant ist, auch in dem Bus.

Eine App kann auch für ältere Menschen eine Lösung sein, meint Heinrich. Die Durchdringung der älteren Bevölkerung mit Tablets und Smartphones sei zwar noch nicht so hoch, aber die Geräte, die es gebe, würden sehr gut genutzt.

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