Versandapotheken

Zur Rose schreibt 18 Millionen Verlust

, Uhr
Berlin -

Zur Rose ist im ersten Halbjahr tief in die Verlustzone gerutscht – vor allem wegen der massiven Werbekampagne für DocMorris. In Heerlen freut man sich über das OTC-Geschäft, das Wachstum im Rx-Bereich ist trotz Bonus-Offensive überschaubar.

Um das Wachstum voranzutreiben, wurden erhebliche Beträge in Marketing und Personal investiert; insgesamt belasten diese Positionen das Ergebnis mit rund 14 Millionen Franken. Dazu kommen außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Börsengang in Höhe von 5,3 Millionen Franken. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 18 Millionen Schweizer Franken. Im Vorjahreszeitraum hatte Zur Rose noch einen kleinen Gewinn verbucht.

Der Umsatz in Deutschland via DocMorris und Zur Rose in Halle/Saale wuchs um 12,9 Prozent auf 226,4 Millionen Franken. In Lokalwährung lagen die Erlöse bei 210,4 Millionen Euro (plus 14,9 Prozent). Vor allem das Geschäft mit OTC-Arzneimitteln legte zu – ein Plus von 42,8 Prozent. Deutlich langsamer entwickelte sich der Rx-Bereich mit einem Wachstum von 7,2 Prozent. Zur Rose verweist darauf, dass das Wachstum im zweiten Quartal angezogen hat: Im ersten Quartal seien die Erlöse in diesem Segment noch um 6,1 Prozent gestiegen. Die Anzahl aktiver Kunden habe sich sowohl im OTC- und Rx-Bereich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht.

In der Schweiz legte das Geschäft um 2 Prozent auf 238,3 Millionen Franken zu. Dank Neukundengewinnung konnte der Umsatz in der Praxisgroßhandel um 5 Prozent gesteigert werden. Bereinigt um den 2016 aufgrund unzureichender Profitabilität aufgegebenen Bereich Specialty Care entwickelte sich das Geschäft mit Endkunden laut Zur Rose nahezu stabil.

„Das erzielte Umsatzwachstum der ersten sechs Monate 2017 stimmt zuversichtlich, dass sich die gute Wachstumsentwicklung speziell in Deutschland weiter fortsetzen wird“, schreibt Zur Rose. Die hohe Bekanntheit der Marke DocMorris fördere die Gewinnung von Neukunden. In der Schweiz soll die Zusammenarbeit mit Migros in der zweiten Jahreshälfte zusätzliche Impulse geben.

Mit der Supermarktkette hatte die Versandapotheke eine strategische Partnerschaft geschlossen. Im Juli eröffnete die erste Shop-in-Shop-Apotheke in einer Migros-Filiale in Bern. Läuft die Pilotphase erfolgreich, sollen weitere stationäre Apotheken folgen. Zusätzlich darf Zur Rose die physiotherapeutischen Gesundheitszentren der Migros-Tochter Medbase exklusiv beliefern. Im laufenden Jahr sollen die 37 Standorte sukzessive zum neuen Partner wechseln; Zur Rose will damit den bereits hohen Marktanteil im Ärztegeschäft weiter ausbauen.

Für 2017 rechnet Zur Rose insgesamt mit einem organischen Umsatzwachstum von 10 Prozent und einen negativen Ergebnis aufgrund der außerordentlichen Aufwendungen im Rahmen des Börsengangs und der Wachstumsinitiativen. Die Vertragsunterzeichnung zur Übernahme des Geschäftsbetriebs einer deutschen Versandapotheke wird für dieses Jahr angestrebt, vorbehaltlich einer zufriedenstellenden Buchprüfung und der Erfüllung bestimmter weiterer Voraussetzungen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Unterschied Versorgung und Handel
Heiligabend-Notdienst: Apotheker schreibt Jauch
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Mehr aus Ressort
Neuer Partner für Firmengründer
CGM: CVC legt Angebot vor
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte