Apo-Rot: Lounge statt Apotheke Carolin Bauer, 11.02.2013 15:22 Uhr
Die Versandapotheke Apo-Rot verkauft apothekenexklusive Kosmetik auch außerhalb der Offizin und ihres Webshops: Seit Freitag werden in Hamburg in einer neuen Kosmetiklounge Behandlungen angeboten. Sind Peeling, Maniküre oder Gesichtsreinigung beendet, können Kunden die Produkte bei Apo-Rot Cosmetics auch erwerben. Im vorderen Bereich des 160 Quadratmeter großen Geschäfts gibt es unter anderem Produkte von Lierac, Allpresan, La mer, SkinCeuticals oder Babor.
Zwei Kosmetikerinnen beraten die Kunden und bieten verschiedene Behandlungen an. Apotheker sind dort nicht beschäftigt. Die Kosmetiklounge befindet sich im Gebäude des Apo-Rot Versandzentrums in Hamburg-Bahrenfeld. Vorerst soll das neue Geschäftsmodell in Hamburg getestet werden. Es sei vorstellbar, dass das Konzept auch in andere Städte getragen wird, so eine Unternehmenssprecherin.
Mit Apo-Rot Cosmetics macht sich die Versandapotheke ein Stück weit selbst Konkurrenz: Denn die Hauptapotheke in Hamburg bietet ein breites Sortiment an Apothekenkosmetik an. Auch im Internet werden Marken wie Eucerin, Avène, La Roche-Posay, Medipharma oder Vichy verkauft.
Das Geschäft soll nun in dem neuen Shop gebündelt werden. Denn die Kosmetik nehme einen immer größeren Bereich in der Apotheke ein, sagt die Sprecherin: „Die Nachfrage nach exklusiver, pharmazeutischer Kosmetik wird immer größer.“ Gleichzeitig steige der Wellness-Gedanke der Kunden.
Der Versandhandel ist an die Apotheke am Rothenbaum von Birgit und Jörg Dumke angegliedert. Die Produkte können im Internet bestellt und innerhalb von zwei Wochen in einer der vier Hamburger Apotheken abgeholt werden.
Auf Wunsch werden Rezepte auch an Partnerapotheken weitergeleitet, die es seit 2007 gibt. Derzeit gibt es elf Franchise-Partner in Berlin, Lübeck, Stendal, Plauen, Hamburg, Potsdam, Osnabrück und Neustadt an der Weinstraße.
Apo-Rot folgt mit dem neuen Geschäft dem Trend der kosmetikorientierten Flagshipstores in Großstädten: Der französische Hersteller Pierre Fabre hatte im Juni einen Laden in Berlin eröffnet. Der Kosmetikkonzern Beiersdorf bietet das Konzept der Kurzeit-Wellness seit 2009 in der Hauptstadt und seit 2006 in Hamburg in sogenannten Nivea-Häusern an. Der schweizer Naturkosmetikhersteller Weleda hatte ebenfalls 2006 in Paris ein eigenes Geschäft eröffnet.