Versandapotheken

Zur Rose gibt VfG-Standort auf

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Berlin -

Vier Standorte in vier Ländern für drei Märkte: Seit der Übernahme von DocMorris gibt es bei Zur Rose gewisse Redundanzen. Mit der Bündelung der Aktivitäten in einem neuen Logistikzentrum an der deutsch-holländischen Grenze wollen die Schweizer ihre Kosten reduzieren. Als erstes trifft es den tschechischen OTC-Discounter VfG („Versandhaus für Gesundheit“).

Der Standort in Česká Lípa wird Ende März geschlossen. Die stationäre Apotheke in Tschechien soll bestehen bleiben, zehn der derzeit 56 Mitarbeiter sollen weiter beschäftigt werden. Den Angestellten, die ihren Job verlieren, zahlt Zur Rose nach eigenen Angaben eine „adäquate Abfindung“.

Die Marke VfG soll im deutschen Markt erhalten bleiben; das Geschäft wird ab April zunächst vom Standort in Halle/Saale aus betrieben, wo der Pharmadienstleister der gleichnamigen Versandapotheke bereits in der Vergangenheit für VfG aktiv war.

VfG war 2004 durch den Leipziger Marketingexperten Professor Dr. Christian Schleuning gegründet worden, der später mit seinem Team versucht hatte, im Vorfeld des EuGH-Urteils eine illegale Apothekenkette aufzuziehen. Im Dezember 2006 kaufte Zur Rose den OTC-Discounter für die stolze Summe von 25 Millionen Euro, genauso viel wie vor einem Jahr für DocMorris.

VfG machte zwar zuletzt mit rund 32 Millionen Euro nach wie vor die Hälfte des Umsatzes von Zur Rose in Deutschland ohne DocMorris aus. Doch im Vergleich zur ehemaligen Celesio-Tochter mit 330 Millionen Euro spielen die bisherigen Aktivitäten allenfalls eine untergeordnete Rolle.

Dazu kommt, dass das Geschäft von Zur Rose hierzulande seit einigen Jahren stagniert beziehungsweise rückläufig ist. So stand VfG vor einem Jahr noch mit umgerechnet 15 Millionen Euro in den Büchern. Weil der OTC-Discounter aufgrund mangelnder Nachfrage in den ersten neun Monaten seine Planzahlen nicht erreichte und eine Kehrtwende nicht in Sicht war, musste im September 2012 noch einmal die Hälfte abgeschrieben werden.

Dass VfG nur OTC-Produkte versendet, hängt mit den gesetzlichen Regelungen zusammen: Auf der Länderliste des Bundesgesundheitsministeriums werden Versandapotheken aus Tschechien nur für nicht rezeptpflichtige Arzneimittel zugelassen.

Aus der Schweiz heraus wiederum darf Zur Rose gar nicht nach Deutschland versenden, darum die höchstrichterlich abgesegnete Konstruktion als Dienstleister für die Apotheke in Halle und seit einem Jahr DocMorris in den Niederlanden.

Allerdings gibt es auch Geschäftsbeziehungen innerhalb der Gruppe, die nun womöglich neu organisiert werden müssen: So gibt es nicht nur Warentransfer zwischen Tschechien und Deutschland; auch die Produkte für den österreichischen Markt wurden für das schweizerische Mutterhaus bislang aus Česká Lípa verschickt.

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