Fußball

Versandapotheke wirbt bei Bayer

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Werbe-Kooperationen zwischen Fußball-Clubs und Versandapotheken sind nichts Außergewöhnliches mehr. Doch eine Bandenwerbung erzürnt derzeit so manchen niedergelassenen Apotheker: Seit dieser Saison wirbt die Versandapotheke Apotal (Bad Apotheke, Bad Rothenfelde) im Stadion von Bayer 04 Leverkusen. Ein Apotheker fühlt sich von dem Traditionsunternehmen versetzt und organisiert jetzt Widerstand.

Die Bayer Fußball GmbH ist zwar eine eigenständige Gesellschaft innerhalb des Sportvereins, dieser wird aber finanziell von Bayer unterstützt; auch das Stadion gehört dem Chemiekonzern. Wegen dieser Nähe zum Fußballclub hat Bayer aus Sicht des Apothekers eine Verpflichtung gegenüber den eigenen Geschäftspartnern: „Schließlich haben die niedergelassenen Apotheker die Marke Bayer mit aufgebaut und stark gemacht“, sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Bei Bayer kann man die Aufregung nicht verstehen: Grundsätzlich unterstütze Bayer die Offinzinapotheken. Andererseits sei der Versandhandel ein legaler Vertriebsweg für Arzneimittel, und Bayer 04 sei in seinen Entscheidungen frei: „Der Fußballclub verwaltet seine Einnahmen und Ausgaben selbständig und hat die Managementverantwortung für alle Geschäfte. Nicht ohne Grund wurde die GmbH gegründet“, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Die Verantwortung für die Stadionwerbung könne Bayer nicht übernehmen.

Der Apotheker hatte auf seine Schreiben an Bayer zunächst keine Antwort erhalten. Schließlich rechtfertigte der Verein die Werbung als „keineswegs verwerflich“. Das sieht der Apotheker anders: Er will seinen Kunden die OTC-Sparte des Konzerns künftig nicht mehr empfehlen. Nach seinen Angaben haben sich bereits mehr als 50 Kollegen mit ihm in Verbindung gesetzt.

Der Ärger mit dem eigenen Klientel könnte sich für Bayer trotzdem lohnen: Dem Vernehmen nach kassiert die Bayer Fußball GmbH eine 6-stellige Summe für die Werbung.

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