Versandapotheken

DocMorris: TV-Spot für Chroniker

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Berlin -

Bei den meisten Versandapotheken spielt das Rx-Geschäft nur eine untergeordnete Rolle. Nicht so bei DocMorris: Einen Großteil ihres Umsatzes erwirtschaftet die niederländische Versandapotheke nach eigenem Bekunden mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Kurz vor dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Rx-Boni startet Europas größte Versandapotheke jetzt eine Werbe-Offensive für Chroniker. Im Mittelpunkt der Kampagne steht ein TV-Spot.

„Der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist für uns profitables Kerngeschäft, in dem wir wieder auf einen zweistelligen Wachstumspfad zurückkehren möchten“, begründet DocMorris-Chef Olaf Heinrich die Maßnahme. Zielgruppe sind Chroniker im Alter zwischen 45 und 69 Jahren. Der Werbespot soll bei mehreren Sendern laufen.

Die Kampagne läuft unter dem Motto „Medikamente allein sind nicht genug“ und startet mit einem 25 Sekunden langen TV-Spot, der um mehrere kurze Reminder ergänzt wird. Im Spot „Einer von 20 Millionen“ ist ein Mann mit großem mexikanischen Sombrero im Arbeitsleben, in der Familie und beim Sport zu sehen: „Eines Tages war sie da, diese chronische Krankheit. Und du wirst sie nie wieder los. Du musst irgendwie damit leben“, lautet der Werbetext. „Chronische Krankheiten bleiben, aber es gibt immer einen Weg, mit ihnen zu leben. Wir sind da: DocMorris“, endet der Spot.

Die Rx-Kampagne soll aus Sicht von DocMorris auf die Vorteile einer Versandapotheke für Chroniker aufmerksam machen: „Wir haben klinisch relevante Informationen von mehr als einer Million chronisch Kranker erfasst und können diese datenbankgestützt intelligent abrufen. So ist es uns möglich für jeden Patienten ganz individuelle Empfehlungen abzuleiten“, erläutert Chefapotheker Professor Dr. Christian Franken.

Zuletzt hatte DocMorris mit Video-Chats versucht, die Kunden zu Hause am Sofa abzuholen.In Hüffenhardt plant DocMorris die Aufstellung eines Arzneimittelautomaten.Gespannt wartet die Tochter von Zur Rose zudem auf das Urteil des EuGH zur Zulässigkeit von Rx-Boni. Mit der Werbeoffensive reagiert DocMorris aber vor allem auf das schlechte Geschäftsjahr 2015.

Zwar konnte DocMorris im ersten Halbjahr das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 40 Prozent steigern. Doch Poststreik, Umstrukturierung und die Aufwertung des Schweizer Franken hatten den Beitrag der niederländischen Versandapotheke zum Konzernumsatz im letzten Jahr noch einbrechen lassen.

366 Millionen Schweizer Franken hat die Firmengruppe, zu der auch der Standort in Halle gehört, mit deutschen Kunden erlöst – 112 Millionen Franken beziehungsweise 23 Prozent weniger als im Vorjahr. Vor allem vom deutschen Rx-Markt mit mehr als 20 Millionen chronisch Kranken erhofft sich DocMorris trotz allem „nachhaltige Wachstumsmöglichkeiten“.

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