Versandapotheken locken ihre Kunden nicht nur mit niedrigen Preisen, sondern auch mit einem bequemen Einkauf. Eine Möglichkeit, den Käufern das Bezahlen so leicht wie möglich zu machen, ist neben Paypal von Ebay das System „Amazon Payments“. Die Zahlungsoption des US-Konzerns können Apotheken auf ihrer Webseite einbinden. Kunden, deren Daten bereits bei Amazon gespeichert sind, müssen Adresse und Kontodaten nicht erneut eingeben. Allerdings zahlt der Apotheker für jede Transaktion.
Um die Zahlungsoption nutzen zu können, muss ein Verkäuferkonto eingerichtet werden. Anschließend kann „Amazon Payments“ auf der eigenen Webseite eingebunden werden. Mit verschiedenen Logos wird auf die neue Bezahloption hingewiesen. Die Kunden klicken beim Einkauf auf eines der eingebundenen Logos. Die Bestellabwicklung funktioniert dann wie bei Amazon, der Käufer bleibt aber auf der Internetseite.
Nachdem die Bestellung aufgegeben wurde, erhalten die Verkäufer eine E-Mail von Amazon. Der Konzern überweist die Summe auf das genannte Konto und benachrichtigt den Verkäufer über den Zahlungsvorgang. Pro Transaktion werden 35 Cent und 1,9 Prozent des Verkaufswertes fällig. Werden monatlich mehr als 5000 Euro über „Amazon Payments“ umgesetzt, werden auf Antrag Volumennachlässe gewährt: Wer über 50.000 Euro umsetzt, zahlt nur noch 1,2 Prozent des Verkaufspreises und 35 Cent pro Transaktion.
Amazon wirbt damit, dass man „Millionen von Amazon Kunden“ die Möglichkeit biete, die hinterlegten Informationen zur Zahlungsabwicklung zu nutzen. Außerdem könnten durch die Bezahlmethode neue Kunden gewonnen werden. Durch die Erfahrung des Konzerns bei der Aufdeckung von Betrugsversuchen sowie den Rückbuchungskontrollen und Risikomanagement-Prozessen würden Forderungsausfälle minimiert und die Kosten gesenkt.
„Amazon Payments“ wurde im April 2011 in Deutschland eingeführt. Einige große Versandapotheken nutzen die Methode bereits, darunter apodiscounter.de, apotheke.de, bodyguardapotheke.com, onlineapotheke.com, arzneimittel.de, ayvita.de, frauenapotheke.de und homoempathia.de.
Unter Internethändlern wird die Bezahlmethode über Amazon kontrovers diskutiert: Wissenschaftler der Universität Regensburg hatten vor zwei Jahren circa 200 Onlinehändler nach ihrer Meinung befragt. Mehr als die Hälfte war der Meinung, Amazon optimiere mit den Daten der angeschlossenen Shops sein eigenes Geschäft.Außerdem kritisierten die Händler die Abwicklungsgebühren: Im Vergleich zu Vorkasse, Rechnung, Lastschrift, Nachnahme, Kreditkarte, Paypal und sofortüberweisung.de schnitt „Amazon Payments“ am schlechtesten ab und erreichte nur die Schulnote 3,6. Trotzdem war jeder Zweite der Meinung, dass sich „Amazon Payments“ mittelfristig in vielen Shops durchsetzen werde.
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