Umfrage von Johnson & Johnson

Verbraucher wollen Apothekenberatung – aber bestellen online

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Berlin -

Verbraucher legen mehr denn je Wert auf einen vertrauenswürdigen Rat und professionelle Beratung aus der Apotheke – kaufen aber trotzdem immer mehr OTC-Produkte online ein. Zu diesem Ergebnis ist eine Umfrage in sechs europäischen Ländern gekommen, die Johnson & Johnson (J&J) hat durchführen lassen. Demnach ist der Anteil der Online-Shopper im europäischen Vergleich in Deutschland am höchsten.

Fast jeder dritte Konsument in Europa kauft OTC-Produkte den Ergebnissen der vom Marktforschungsinstitut Ipsos Mori durchgeführten Befragung zufolge mittlerweile online. In den sechs Ländern, in denen jeweils eine repräsentative Stichprobe von etwas über 1000 Menschen befragt wurde, lag der Anteil der Online-Besteller im Schnitt bei 30 Prozent. Am höchstens war der Wert dabei in Deutschland mit 38, eng gefolgt von Italien mit 37 Prozent. In Russland, Großbritannien und Spanien waren es 34, 31 und 27 Prozent. Ausreißer ist Frankreich, wo der Befragung zufolge nur 13 Prozent der Verbraucher Arzneimittel online bestellen. In Frankreich ist der OTC-Versand allerdings auch weitaus stärker reguliert als hierzulande.

„Dennoch suchen die Verbraucher online und im Geschäft mehr denn je vertrauenswürdigen Rat und professionelle Beratung, die ihnen hilft, sich im Labyrinth der Fake News zurechtzufinden, digitale Gesundheitslösungen zu verstehen und informierte Entscheidungen für die Selbstversorgung mit Gesundheitsprodukten zu treffen“, so J&J. Selbst während des Lockdowns zu Beginn der Covid-19-Pandemie sei die Mehrheit der Menschen in Vor-Ort-Apotheken gegangen, im Durchschnitt 54 Prozent. Auch hier haben sich aber wieder erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern gezeigt: Während das in Italien und Russland 75 und 74 Prozent taten, waren es in Spanien und Frankreich nur 58 und 55 Prozent. Deutschland und Großbritannien folgen abgeschlagen mit 34 und 29 Prozent.

Demnach haben in der Befragung mehr Deutsche angegeben, OTC-Produkte online zu bestellen, als diese in der Apotheke vor Ort zu kaufen. Dennoch – oder gerade deswegen – seien die Ansprüche an Präsenzapotheken gestiegen. Durchschnittlich 50 Prozent der Konsumenten erwarten demnach Beratung zu rezeptfreien Gesundheitsprodukten, 37 Prozent Hilfestellung zur Behandlung alltäglicher Gesundheitsprobleme wie Husten und Erkaltungen, Raucherentwöhnung oder trockener Haut. 29 Prozent möchten sich zu Gesundheitsthemen informieren, zu denen sie normalerweise den Arzt konsultieren würden, 29 Prozent benötigen Rat zum Schutz vor Covid-19, 23 Prozent Zugang zu Diagnostika, 16 Prozent Zugang zu Impfungen und 14 Prozent Beratung zu chronischen Gesundheitsproblemen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Außerdem komme den Apotheken eine besondere Rolle bei der Beratung zu Arzneimitteln zu, die die Verbraucher bereits besitzen. Im Durchschnitt seien nämlich nur 23 Prozent der Konsumenten sehr zuversichtlich, dass die zu Hause gelagerten Gesundheitsprodukte ausreichen, wenn es ihnen oder ihren Familienangehörigen nicht gut geht. Nur 36 Prozent sind sich sicher, dass die Produkte ein gültiges Haltbarkeitsdatum aufweisen und nur 32 Prozent sind überzeugt davon, dass die Produkte richtig gelagert werden.

„Die veränderten Kaufgewohnheiten der Verbraucher in Bezug auf Online- oder stationäre Käufe aber auch die unsichere Verbrauchernachfrage für den Herbst, stellen Apotheken vor neue Herausforderungen“, schlussfolgert Karsten Kloebbe, deutscher OTC-Chef bei J&J. „Die Rolle der Apotheken war noch nie so wichtig wie heute, sie spielen eine entscheidende Rolle als Gesundheitsexperten, die dem Verbraucher mit fachkundigem Rat zur Seite stehen.“

In den vergangenen Monaten kamen mehrere andere Umfragen in Deutschland bereits zu ähnlichen Ergebnissen bezüglich des Online-Kaufverhaltens. So gaben in einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom fast zwei Drittel der Befragten an, Arzneimittel auch online zu bestellen. Allerdings: Anders als in der Umfrage von J&J antworteten dort fast alle, dass sie hauptsächlich in der Vor-Ort-Apotheke kaufen wollen. Zu ähnlichen Ergebnissen kam kürzlich auch eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey.

 

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