Die Kooperationslandschaft wird auf der noch jungen Verbandsebene vorerst weiter von strukturellen Themen geprägt: Heute machten der Bundesverband Deutscher Apothekerkooperationen (BVDAK) sowie die Protagonisten des geplanten saarländischen Pendants Cura (Collegium unabhängiger regionaler Apothekenkooperationen) bekannt, künftig gemeinsam im BVDAK zusammenarbeiten zu wollen. Damit ist der Konkurrenzkampf um die Interessenvertretung für Deutschlands unabhängige Kooperationen vorerst vom Tisch.
Offenbar fand bereits Anfang April in Saarbrücken ein Treffen von Vertretern des Vorstandes der 35 Apotheken umfassenden Kooperation 1A- Gesund und der zugehörigen Vermarktungsgesellschaft Pharm-Net, die das 1A-Konzept bundesweit bislang an weitere 30 Apotheken vertrieben hat, mit dem BVDAK statt. Die Teilnehmer kamen demnach zu dem Schluss, dass die Gründung eines zweiten Dachverbandes unnötig Geld, Arbeitskraft und Zeit koste. 1A-Gesund werde daher ab sofort sein Wissen und seine Kontakte unter dem Dach des BVDAK mit einbringen, hieß es.
Ursprünglich hatte Cura ausschließlich unabhängige Kooperationen aufnehmen wollen und sich damit als Alternative zum BVDAK verstanden, bei dem Zulieferer und Dienstleister für Apotheken den Großteil der zwölf Gründungsmitglieder stellen. Offenbar konnte BVDAK-Chef Dr. Stefan Hartmann seine neuen Partner jedoch vom Sinn der Aufnahme weiterer Marktteilnehmer überzeugen.
Allerdings müssen bestimmte Inhalte und Strukturen der Philosophie der neuen Partner angepasst werden: So soll eine mögliche Fremdbestimmung dadurch ausgeschlossen werden, dass ab einer bestimmten Größenordnung nur noch Kooperationen Mitglieder werden können; für Dienstleister ist eine Fördermitgliedschaft vorgesehen.
Zunächst soll der derzeitige Vorstand des BVDAK nicht umbesetzt werden, man sei sich angesichts des gegenseitigen Vertrauens sicher, auch in der bestehenden Struktur alle Interessen vertreten zu können, hieß es weiter. Zu den Vorstandsmitgliedern gehören neben Hartmann dessen Mitarbeiterin Brigitte Walter, Cornelia Graessner-Neiss (Pharmatechnik) und Günter Mohr (Auren).
1A Gesund will nun den an Cura interessierten Kooperationen den Eintritt in den BVDAK empfehlen; laut 1A-Vorstand Andreas Kugler könnte so eine dreistellige Apothekenanzahl mit in die Ehe gebracht werden. Als vorrangige Ziele verfolgt der BVDAK den Wissensaustausch der Apothekenkooperationen untereinander, die Gewinnung von weiteren Mitgliedern, die Entwicklung eines Qualitätssiegels für Apothekenkooperationen, die Nutzung von Synergieeffekten sowie schließlich die Interessensvertretung gegenüber der Politik.
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