Hermes Arzneimittel hat die Werbung für das neue Corona-Nasenspray VirX gestoppt. Der Algovir-Hersteller erwirkte vor dem Landgericht Hamburg (LG) eine einstweilige Verfügung gegen einen Vertreiber des Konkurrenzprodukts – nachdem er zuvor selbst Probleme mit Werbeaussagen hatte.
VirX ist ein Nasenspray auf Basis von Stickstoffmonoxid (NO) und wurde vom kanadischen Unternehmen Sanotize entwickelt. Vertriebspartner für die Apotheken ist hierzulande die Firma Pharmedix des ehemaligen Apo-Rot-Managers Christian Strauch; parallel wird das Produkt unter eigener PZN auch online durch Viromed verkauft.
Zwar handelt es sich um ein Medizinprodukt, doch die Wirkung wurde in klinischen Studien belegt und die Ergebnisse im Fachjournal Lancet veröffentlicht. Doch laut Heilmittelwerbegesetz (HWG) darf sich die Werbung für Medizinprodukte außerhalb der Fachkreise nicht auf die Verhütung oder Linderung einer in der Anlage genannten Krankheiten beziehen. Hierzu gehören auch nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige Krankheiten oder durch meldepflichtige Krankheitserreger verursachte Infektionen.
So war die Sache für das LG schnell klar. Viromed wurde die Endverbraucherwerbung untersagt – nicht jedoch der Vertrieb des Produkts oder die Kommunikation gegenüber Fachkreisen.
Ganz ähnlich war es kürzlich Hermes selbst ergangenen: Beim Medizinprodukt „Algovir Erkältungsspray“ mahnten die Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nicht den Hersteller selbst, sondern die Versandapotheke Aponeo ab, die das Produkt unter der Überschrift „Nasenspray gegen Corona – Das müssen Sie wissen“ mit der Behauptung vermarktet hatte, dass der im Nasenspray enthaltene Wirkstoff aus Rotalgen gegen Corona helfen soll. Aponeo gab die Unterlassungserklärung abg und verpflichtete sich, derartige Werbeversprechen nicht zu wiederholen.
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