Im Oktober dieses Jahres erscheint erstmals die Zeitschrift „HausArzt - Das Gesundheitsmagazin aus Ihrer Praxis“. Das Blatt entspringt einer Kooperation des Deutschen Hausärzteverband und des Wort & Bild Verlags. Die erste Ausgabe wird mit einer Auflage von etwa 1,8 Millionen Exemplaren kostenfrei an mehr als 55.000 Praxen verteilt.
Anschließend soll der „HausArzt“ ähnlich der „Apotheken Umschau“ vertrieben werden, die ebenfalls vom Wort & Bild Verlag produziert wird. Wie bei dieser soll der „HausArzt“ nicht nur für die Patienten bereitliegen, sondern von ihnen mitgenommen werden. Die Kosten von 30 Cent pro Ausgabe trägt der Arzt, Verbandsmitglieder erhalten einen Rabatt von fünf Cent pro Ausgabe. Die Zeitschrift erscheint immer zu Quartalsbeginn: Beim Bezahlen der Praxisgebühr können sich Patienten und gesunde Leser ihr Exemplar direkt von der Sprechstundenhilfe aushändigen lassen. Denn das ist Plan und Wunsch von Hartmut Becker, Geschäftsführer des Wort & Bild Verlages. Von den Bergen an Prospekten, Zeitschriften und Magazinen im Wartezimmer soll sich der „HausArzt“ schon dadurch abgrenzen, dass er stets persönlich überreicht wird.
Schwerpunkt jeder Ausgabe ist die Reportage über eine ausgewählte Arztpraxis; in der ersten Ausgabe sind das acht Seiten über das Ärzteehepaar Konrad und Katja Ulrich aus dem brandenburgischen Goyatz. Schließlich sollen sich Ärzte auch ein Stück weit selbst wiederfinden.
Der Verband will mit dem Magazin die Position des Hausarztes stärken. Vorstandsvorsitzender Rainer Kötzle hofft mit dem Projekt und dem Vorzugspreis neue Mitglieder zu gewinnen. Der Deutsche Hausärzteverband hat nach eigenen Angaben 33.000 Mitglieder. Für den Inhalt des „HausArzt“ ist weitestgehend der Wort & Bild Verlag verantwortlich. Vier Verbandsmitglieder unterstützen als wissenschaftlicher Beirat die redaktionelle Arbeit. Als politisches Kampfblatt sieht sich der „HausArzt“ aber nicht, wenngleich politische Entwicklungen aus der Sicht der Hausärzte kommentiert werden sollen.
Wie bei der „Apotheken Umschau“ können Hausärzte die Rückseite mit ihrer persönlichen Werbung versehen lassen, das kostet allerdings extra. Ist der „HausArzt“ also eigentlich eine „Hausarzt Umschau“? Jedenfalls wollten ihn die Verantwortlichen so nicht nennen, der Name „Umschau“ sei antiquiert und klinge wie aus den 50er Jahren, hieß es bei der Präsentation in Berlin.
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