Diagnostica-Industrie

Umsatz mit Teststreifen sinkt APOTHEKE ADHOC, 18.01.2011 08:45 Uhr

Berlin - 

Die Diagnostica-Industrie verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang. Die Hersteller von Labortests und Diagnoseverfahren für ärztliche Laboratorien setzten mit 2,14 Milliarden Euro 0,9 Prozent weniger als im Vorjahr um. Die Unternehmen begründen dies mit der Diskussion um die Erstattung von Blutzuckerteststreifen für nicht insulinpflichtige Diabetiker.

Zwar legte der Markt der klassischen Labordiagnostik nach Angaben des Verbands der Diagnostica-Industrie (VDGH) leicht um 0,3 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro zu. Gleichzeitig ging aber das Geschäft mit Schnelltests, die die Patienten überwiegend selbst anwenden können, um 2,8 Prozent auf 800 Millionen Euro zurück. Obwohl eine Entscheidung in der Frage der Teststreifen-Erstattung für nicht insulinpflichtige Diabetiker noch nicht absehbar sei, hätten verunsicherte Ärzte ihr Verordnungsverhalten bereits verändert, erklärte VDGH-Chef Matthias Borst.

Trotzdem blickt der Großteil der Diagnostica-Unternehmen laut Verband optimistisch in die Zukunft: Beinahe drei Viertel (72,5 Prozent) der Hersteller erwarten für 2011 steigende Umsätze. Allerdings prognostizieen beinahe ein Fünftel - doppelt so viele wie im vergangenen Jahr - Umsatzeinbußen. Rund jedes zweite Unternehmen will Personal aufstocken, etwa 13 Prozent planen Entlassungen.