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Homöopathie: Erfahrung wichtiger als Studien APOTHEKE ADHOC, 15.07.2014 09:02 Uhr

Vertrauen hilft: 52 Prozent der Deutschen finden, dass positive Erfahrungen ein ausreichender Beleg für die Wirksamkeit eines Homöopathikums sind. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Für Homöopathie-Anwenderinnen zählen die eigenen Erfahrungen mehr als wissenschaftliche Studien: 72 Prozent der Frauen sind der Meinung, dass positive Erfahrungen ein ausreichender Beleg für die Wirksamkeit eines Arzneimittels sind. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Deutschen Homöopathie Union (DHU).

Demnach findet nur eine Minderheit von 24 Prozent der Frauen, die bereits Erfahrung mit Homöopathie gesammelt haben, dass wissenschaftliche Untersuchungen die Wirksamkeit eines Arzneimittels beweisen müssten. Auch in der Gesamtbevölkerung toppt laut der DHU-Umfrage die Erfahrung wissenschaftliche Studien: 52 Prozent der 1000 befragten Erwachsenen genügt sie als Wirksamkeitsbeleg, 39 Prozent wollen wissenschaftliche Untersuchungen sehen.

48 Prozent der Befragten gaben an, schon homöopathische Mittel verwendet zu haben. Bei den Frauen liegt der Anteil bei 60 Prozent, bei Befragten mit Abitur oder Studium bei 63 Prozent. 76 Prozent der Verwender sind zufrieden oder sehr zufrieden – bei den Frauen sind es 81 Prozent.

Kritische Berichte über Homöopathie in den Medien finden 51 Prozent der Befragten hilfreich für Menschen, die noch keine Erfahrung mit der Heilmethode haben. 37 Prozent sind der Meinung, die Kritik sei sachlich. 60 Prozent der Befragten und 69 Prozent der Verwender halten die kritischen Berichte für überzogen.

Das bekannteste Homöopathikum ist Arnica: 87 Prozent der Frauen und 74 Prozent der Männer kennen das Mittel. Insgesamt wurden die zehn gängigsten Mittel abgefragt, Belladonna kannten 57 Prozent und Calendula 55 Prozent. Das Schlusslicht bildete Hekla lava, das 6 Prozent der Frauen und Männer kannten.

Auch die Besonderheiten des Herstellungsprozesses hat die DHU abfragen lassen. Der kam erwartungsgemäß gut an: 56 Prozent der Westdeutschen und 67 Prozent der Ostdeutschen finden es demnach gut, dass die DHU ihre Heilpflanzen selbst anbaut. Die Verschüttelung per Hand halten im Osten 45 Prozent und im Westen 31 Prozent wichtig.

Knapp zwei Drittel der Befragten finden es bedeutsam, dass die Globuli in Glas- statt in Plastikflaschen auf den Markt kommen. 77 Prozent der Ostdeutschen halten es für wichtig, dass Hersteller von Homöopathika zum Beispiel in der Werbung anders auftreten als die chemische Konkurrenz. Im Westen denken das 45 Prozent der Befragten.