Handelsbeziehungen nicht belasten

Ukraine-Konflikt: Bionorica-Chef hofft auf stabile Lösung

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Berlin -

Mit Russland als Exportland Nummer 1, der Ukraine als weiterem wichtigen Absatzmarkt und dem langjährigen Firmensitz in Kiew hat Bionorica wichtige Verbindungen in die aktuelle Krisenregion. Die Ankündigung eines teilweisen Truppenabzugs dürfte in Neumarkt in der Oberpfalz deshalb positiv bewertet werden. Unternehmenschef Professor Dr. Michael Popp sagte auf Anfrage, dass er auf eine zielführende Lösung hoffe.

Bionorica ist in Russland sowie in der Ukraine laut eigenen Angaben Marktführer im Bereich Phytoarzneimittel. 2020 sorgte die stabile Geschäftsentwicklung in den beiden Märkten dafür, dass die Einbrüche auf dem Heimatmarkt angesichts der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen eingedämmt werden konnten – und das, obwohl es „starke, negative“ Wechselkurseffekte des Rubels und des ukrainischen Hrywnja gegeben hatte.

Angesichts der angespannten Situation in beiden Ländern sagte Popp: „Wir hoffen sehr, dass alle Seiten zu einer zielführenden Lösung kommen, welche die Handelsbeziehungen nicht belasten. Denn die russischen und ukrainischen Patientinnen und Patienten vertrauen in hohem Maße auf unsere pflanzlichen Arzneimittel.“

Schon die Krim-Krise hatte 2014 die Geschäfte von Bionorica belastet, genauso wie die von Stada. Beide Unternehmen litten damals vor allem unter dem Verfall des Rubels.

1997 kam Bionorica in Russland mit pflanzlichen Arzneimitteln auf den Markt und eröffnete eine Repräsentanz in Moskau. Seit 2010 führt das Unternehmen laut eigenen Angaben die Umsatzliste der in Russland tätigen Phytohersteller an. 2016 gab es vier Marktführer aus dem Hause Bionorica in Russland: Sinupret, Canephron, Mastodynon sowie Tonsilgon. Im selben Jahr wurde trotz Rezession der Marktanteil, gemessen am Apothekenabverkauf nach Absatz in Packungen, auf 8,2 Prozent gesteigert. Im Folgejahr wurde mit dem Bau einer Produktionsstätte begonnen. Popp betonte damals die Verbundenheit: „Mit dem rund 40-Millionen-Investment in den Bau einer eigenen Produktionsstätte bekräftigen wir unsere Treue zum Land und unser großes Vertrauen in eine prosperierende Zukunft.“

Auch in der Ukraine ist Bionorica stark und seit den 2000er-Jahren mit einer eigenen Niederlassung aktiv. In dem Land werden rund zehn verschiedene Produkte der Bereiche Atemwege, Harntrakt und Gynäkologie vertrieben. Anfang März will der Hersteller die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2021 vorstellen. Im Vorjahr brach vor allem der Absatz des Topsellers Sinupret ein.Der Gesamtumsatz des bayerischen Herstellers ging um 13 Prozent auf rund 287,7 Millionen Euro zurück.

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