Der Generikakonzern Stada schüttet vor einer möglichen Übernahme durch Finanzinvestoren mehr Geld an die Aktionäre aus und treibt so den potenziellen Verkaufspreis in die Höhe. Die Dividende für 2016 soll um 2 auf 72 Cent je Anteil steigen. Dabei ist der Gewinn wegen Sonderaufwendungen gesunken.
Mit dem Anstieg der Dividende pokert Stada auch im Bieterrennen höher. Denn nun muss der US-Finanzinvestors Advent mehr für eine mögliche Übernahme zahlen. Er hatte vergangene Woche 58 Euro je Aktie plus die Ausschüttung für 2016 geboten, um den Hersteller von Generika und rezeptfreien Markenprodukten wie Grippostad komplett zu kaufen.
Stada hatte aber die Frist zur Annahme der Offerte am Montag verstreichen lassen und lässt sich nun auf ein Bieterrennen ein. Neben Advent hatten zwei andere Beteiligungsgesellschaften Interesse an Stada bekundet. Sie dürfen derzeit in Bad Vilbel in die Bücher sehen.
Im abgelaufenen Jahr belastete der Geschäftsumbau. Zwar stieg der Umsatz um 2 Prozent auf gut 2,1 Milliarden Euro. Der Gewinn ging jedoch um 16 Prozent auf 93 Millionen Euro zurück. Damit muss der Konzern die Hälfte seiner Erlöse ausschütten; im Vorjahr waren es 40 Prozent.
Beim Umsatz legten die Generikasparte um 2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro und das OTC-Geschäft um 1 Prozent auf 862 Millionen Euro zu. Während im Generikabereich der operative Gewinn (EBITDA) um 12 Prozent auf 262 Millionen Euro verbessert werden konnte, rutschten die Erträge der Markenprodukte um 11 Prozent auf 188 Millionen Euro ab.
Wertberichtigungen unter anderem wegen der Einstellung des Brasilien-Geschäfts und des Rückzugs aus Ägypten sowie Währungseffekte belasteten. Für 2017 peilt Stada einen bereinigten Umsatz von 2,28 bis 2,35 Milliarden Euro und einen bereinigte Gewinn von 195 bis 205 Millionen Euro an. Die vollständige Bilanz für das vergangene Jahr legt der Konzern am 23. März vor.
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