Generikakonzerne

Stada: Betriebsrat lehnt Übernahme ab

, Uhr aktualisiert am 28.02.2017 22:12 Uhr
Bad Vilbel -

Der Betriebsrat von Stada hat sich gegen eine mögliche Übernahme des Generikaherstellers durch Finanzinvestoren ausgesprochen. Die Interessen der Belegschaft in Deutschland ließen sich am besten vertreten, „wenn Stada als eigenständiges Unternehmen erhalten bleibt“, erklärte die Mitarbeitervertretung. Dem möglichen Verkauf an einen Investor stehe man kritisch gegenüber und mache sich Sorgen um die Arbeitsplätze in Deutschland.

Für Stada hatte in der vergangenen Woche der US-Finanzinvestor Advent ein rund 3,6 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot abgegeben. Zudem sind die britische Beteiligungsgesellschaft Cinven und ein dritter Finanzinvestor, bei dem es sich um Bain Capital handeln soll, interessiert an einem Kauf.

Am Wochenende hatte Stada einen offenen Bieterprozess mit allen Interessenten eröffnet und sie eingeladen, Einblick in die Bücher zu nehmen. Eine Frist zur Annahme des Advent-Angebots am Montag ließ der Generikakonzern verstreichen. Er will einen höheren Verkaufspreis erreichen. Advent will sich nun auf ein Bieterrennen einlassen. „An einer feindlichen Übernahme ist Advent nicht interessiert“, sagte eine Sprecherin.

Am Wochenende hatte bereits die Gewerkschaft IG BCE Sorgen um die rund 1300 Jobs von Stada in Deutschland geäußert. Advent hatte zuvor betont, Stada nicht aufspalten, sondern in das Unternehmen investieren zu wollen. Zugleich hatte es ein Bekenntnis zum Standort Deutschland gegeben.

Die IG Bergbau, Chemie und Energie ist dennoch skeptisch. „Wir müssen sehen, ob das ernst gemeint oder ein Lippenbekenntnis ist“, hatte Alexander Wiesbach, Betriebsbetreuer der Gewerkschaft für Stada, am Wochenende gesagt. „Die Sicherung der 1300 Arbeitsplätze in Deutschland und auch der Arbeitsbedingungen haben für uns oberste Priorität.“ Man prüfe, wie die Bieter für Stada sich bei Firmen-Übernahmen in der Vergangenheit verhalten hätten, um sich für konkrete Gespräche vorzubereiten.

Finanzinvestoren steigen oft bei Firmen ein, um deren Gewinn zu steigern und sie anschließend mit einem Aufschlag weiterzuverkaufen. Nicht selten greifen Beteiligungsgesellschaften dabei zu Sparmaßnahmen. An Stada ist bereits der Investor AOC beteiligt, der 2016 eingestiegen war und Veränderungen am Geschäftsmodell verlangte.

Stada beschäftigt weltweit rund 10.400 Mitarbeiter (Stand 2015) und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro.

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