Klinikkonzerne

Übernahme der Rhön-Kliniken stockt

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Die bislang größte Übernahme eines privaten Krankenhausbetreibers in Deutschland steht auf Messers Schneide. In der Nacht auf Donnerstag läuft die Frist für die Aktionäre der Rhön-Kliniken ab, ihre Anteile an den Gesundheitskonzern Fresenius zu verkaufen. Bis Montagmittag hatten die Bad Homburger erst 29,4 Prozent zusammen. Allerdings ist es bei solchen Deals üblich, dass die großen Anleger bis zur letzten Minute warten.

Das Geschäft kommt nur zustande, wenn 90 Prozent plus eine Aktie angedient werden. 22,50 Euro hat Fresenius den Rhön-Eignern angeboten, ein Aufschlag von 52 Prozent auf den letzten Kurs vor Bekanntgabe der Pläne. Die Übernahme will sich Fresenius knapp vier Milliarden Euro kosten lassen: Zum Kaufpreis von 3,1 Milliarden Euro kommen noch rund 800 Millionen Euro Nettoschulden des Rhön-Klinikums. Bis zum Ablauf der Frist kann der Fresenius-Konzern die Offerte aufstocken. Danach ist ein neues Angebot erst wieder nach zwölf Monaten möglich.

Mit dem Deal würde Deutschlands größter Krankenhauskonzern mit knapp 130 Kliniken, mehr als 80 000 Beschäftigten und zunächst knapp sechs Milliarden Euro Umsatz entstehen. Das wären etwa 8 Prozent des gesamten Krankenhausmarkts. Hauptsitz soll die bisherige Helios-Zentrale in Berlin werden.

Vor der Übernahme müssen die Kartellbehörden zustimmen. Probleme einer regionalen Marktbeherrschung sehen die Commerzbank-Analysten allerdings nur an wenigen Standorten in Thüringen, Sachsen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, die mit Teilverkäufen von nicht einmal 4 Prozent der Betten beseitigt werden könnten.

 

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