Laut Treuhand deutete eine „aktuelle Steuerfahndungsmaßnahme bei einem Warenwirtschaftsanbieter“ darauf hin, dass die Finanzverwaltung dem Verdacht nachgeht, dass sich bei manchen Warenwirtschaftssystemen die umsatzrelevanten Daten über Zusatz- oder Fremdprogramme manipulieren lassen“ – mit dem Ziel, Steuern zu hinterziehen.

„Erhärtet sich ein solcher Verdacht der Finanzverwaltung, wird dies sicher zu strafprozessualen Maßnahmen gegen Kunden der betroffenen Softwarefirma führen“, warnt die Treuhand weiter. „Diese können nur durch eine vollständige und rechtzeitige strafbefreiende Selbstanzeige verhindert werden.“ Abschließend wird den Mandanten ein Gespräch mit ihrem persönlichen Berater empfohlen.

Für Aufregung sorgt nun nicht nur die Tatsache, dass die Treuhand einerseits das betroffene Softwarehauses unbenannt lässt, andererseits aber offenbar auch Mandanten angeschrieben hat, die nicht Kunden von Lauer-Fischer sind. Dazu kommt, dass jede Selbstanzeige rechtzeitig – also vor der Aufdeckung durch die Finanzprüfer – abgegeben werden und sämtliche Sachverhalte aufklären muss. Anderenfalls wirkt sie nicht strafbefreiend.

Ob die Treuhand mit der Funktionsweise der sogenannten „Zapper“ hinreichend vertraut ist oder wie sie sonst ihre Mandanten zeitnah aus der Schusslinie bringen will, konnte bislang nicht geklärt werden.