Der ehemalige Vizechef der DG Bank, Karl-Herbert Schneider-Gädicke, ist laut einem Pressebericht Favorit für das Amt des Treuhänders zur Verwertung des Vermögens der Merckle-Firmengruppe. Eine endgültige Entscheidung stehe aber noch aus, berichtete die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf Finanzkreise. Schneider-Gädicke war bis 1990 viele Jahre stellvertretender Vorstandschef der DG Bank.
Seit dem Einstieg der DG Bank bei der Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) war Schneider-Gädicke von 1987 bis 1994 außerdem im Aufsichtsrat des Frankfurter Pharmagroßhändler aktiv. Die Bank hatte nach ihrer Fusion mit der GZ-Bank zur DZ Bank im Jahr 2003 das bereits reduzierte Aktienpaket abgegeben.
Schneider-Gädicke hat außerdem Erfahrung in der Zementbranche: Der 77-Jährige leitet noch heute den Aufsichtsrat von Teutonia Zement, einer Tochter von Heidelberg Cement. Er war bereits Aufsichtsrat der Anneliese Zementwerke, bevor diese mit Heidelberg Cement verschmolzen wurden.
Die zur Merckle-Gruppe gehörende VEM Vermögensverwaltung wollte den Bericht nicht kommentieren. Es gebe nichts neues in Bezug auf einen Treuhänder, sagte eine Sprecherin.
Die Banken tun sich nach Zeitungsangaben schwer damit, einen Verwalter für das Merckle-Imperium zu bestimmen. Kandidaten wie der prominente Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek sollen abgeschmettert worden sein. „Eine Bank macht einen Vorschlag, eine andere ist dagegen“, sagte ein Insider der FTD.
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