Elektronikkonzerne

Toshiba verkauft Medtech-Sparte

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Tokyo -

Der von einem Bilanzskandal erschütterte japanische Elektronikriese Toshiba greift zu einem folgenschweren Umbau. Geschäftssparten werden abgestoßen, Fabriken geschlossen, und Tausende Arbeitsplätze abgebaut.

Der von einem schweren Bilanzskandal erschütterte japanische Elektronikriese Toshiba will mit einem tiefgreifenden Konzernumbau wieder auf die Beine kommen. Das Geschäft mit Medizintechnik wird wie erwartet an den Rivalen Canon verkauft. Der Kaufpreis liegt bei rund 666 Milliarden Yen (5,3 Milliarden Euro).

Außerdem soll die Sparte für Haushaltsgeräte an die chinesische Midea Gruppe gehen. Zugleich will Toshiba über die nächsten drei Jahre 360 Milliarden Yen in den Bau einer Produktionsanlage für NAND-Flash-Speicherchips der nächsten Generation investieren. Der Konzern legte den Businessplan für das am 1. April beginnende Geschäftsjahr vor.

Der Umbau bei Toshiba folgt auf einen schweren Bilanzskandal. Eine Untersuchungskommission war im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass der Technologiekonzern den Nettogewinn über sieben Jahre durch Bilanztricksereien um mehr als 155 Milliarden Yen aufgebläht hatte.

Als Konsequenz daraus werden rund 10.000 Arbeitsplätze gestrichen, die Produktion von Fernsehern im Ausland eingestellt und Fabriken geschlossen. Auch die verlustbringende PC-Sparte wird konsolidiert. In der Folge erwartet Toshiba für das noch bis zum 31. März laufende Geschäftsjahr einen Rekordverlust.

Canon hatte sich in einem Bieterverfahren um Toshibas Medizintechnik-Sparte durchgesetzt. Bisher fehlt dem Konzern in der eigenen Medizintechnik die Technologie rund um Computer- (CT) und Magnetresonanz-Tomographie (MRT). In dem Geschäft sind auch Siemens und Philips vertreten. Unterdessen einigte sich Toshiba mit der Midea-Gruppe darauf, dass die Chinesen eine Mehrheitsbeteiligung an Toshibas Geschäftssparte für Haushaltsgeräte übernehmen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am Donnerstag unterzeichnet.

Damit zieht sich der japanische Traditionskonzern angesichts scharfer Konkurrenz schrittweise aus dem Geschäft mit Verbraucherelektronik zurück und will sich künftig auf Wachstumsbereiche wie Speicherchips konzentrieren.

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