Vakzine

Tollwutimpfstoff: Verorab bald verfügbar

, Uhr
Berlin -

Rabipur (Tollwut-Impfstoff, inaktiviert) ist derzeit von Lieferengpässen betroffen. Eine Alternative ist in Kürze in Sicht. „Die ersten Dosen von Verorab werden voraussichtlich ab Mitte Januar 2024 in Deutschland verfügbar sein“, wie eine Sanofi-Sprecherin mitteilt.

Der Tollwutimpfstoff Rabipur soll voraussichtlich ab dem 31. Januar 2024 wieder lieferbar sein. Die Ständige Impfkommission (Stiko) liefert Handlungsempfehlungen. „Durch Einstellung des Inverkehrbringens von Tollwutimpfstoff (HDC) inaktiviert steht derzeit kein alternativer Tollwutimpfstoff zur Verfügung“, hieß es vor wenigen Wochen. Während die Belieferung von Notfalldepots der Landesapothekerkammern sichergestellt wird, kann es in der Peripherie zu Lieferengpässen kommen, teilte das RKI mit.

Mit Verorab (inaktiviertes Tollwutvirus) steht bald eine Alternative zur Verfügung. Verorab kann zur präexpositionellen und postexpositionellen Prophylaxe gegen Tollwut bei Personen aller Altersgruppen angewendet werden. Nach der Impfung erfolgt der Schutz durch die Induktion von Tollwutvirus-neutralisierenden Antikörpern.

Ver­orab wird als Pul­ver und Lö­sungs­mit­tel zur Her­stel­lung ei­ner In­jek­ti­ons­sus­pen­si­on erhältlich sein und hat im Sommer 2023 die Zulassung erhalten.

Dosierung

Für die präexpositionelle Grundimmunisierung werden drei Dosen zu je 0,5 ml an den Tagen 0, 7 und 28 intramuskulär verabreicht werden. Eine Auffrischimpfung besteht aus einer Dosis zu 0,5 ml.

Weil Tollwut-Impfstoff derzeit nur eingeschränkt lieferbar ist, sollte eine präexpositionelle Impfung streng gestellt und das mögliche Risiko geprüft werden, so die Empfehlung des RKI. Eine präexpositionelle Impfung benötigen vor allem Personen, die über einen längeren Zeitraum in Tollwut-Endemiegebiete reisen – besonders in ländliche Gebiete ohne ausreichende medizinische Versorgung.

Planbare Auffrischungsimpfungen sollen bis zur wiederhergestellten Lieferfähigkeit aufgeschoben werden. In begründeten Einzelfällen kann eine Bestimmung des Tollwut-Antikörperspiegels hilfreich sein, so das RKI.

Die postexpositionelle Prophylaxe sollte sobald wie möglich nach Verdacht einer Tollwut-Exposition verabreicht werden.

„Die Verfügbarkeit von Tollwutimpfstoffen für die PEP ist gewährleistet“, heißt es auf der Webseite des RKI. Über jede öffentliche Apotheke sei bei gegebener Indikation zur PEP Tollwutimpfstoff und Tollwut-Immunglobulin der Bezug möglich. Hat der Großhandel keine Ware an Lager, können die Apotheken auf die Notfalldepots zugreifen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte