Fernbehandlung und E-Rezept

TK testet Videosprechstunde mit Mitarbeitern

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Berlin -

Mit ihrer Gesundheitsakte „TK-Safe“ ist Deutschland größte Krankenkasse bereits am Markt. Jetzt testet die Techniker Krankenkasse (TK) zunächst für ihre 14.000 Mitarbeiter die Videosprechstunde. Sieben Krankheitsbilder wurden dafür ausgewählt, im Pilotprojekt können auch E-Rezepte und Krankenscheine ausgestellt werden. Wann die Videosprechstunde den mehr als 10 Millionen Versicherten angeboten werden soll, ist noch offen.

„Im Rahmen des Pilotprojekts zur digitalisierten Fernbehandlung ‚TK-OnlineSprechstunde‘ können sich die rund 14.000 Mitarbeiter der TK seit Ende Februar bundesweit über die TK-Doc-App ärztlich behandeln sowie eine elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen lassen. Die Krankschreibung wird dabei elektronisch direkt an die TK als Krankenkasse und Arbeitgeber übertragen“, so die TK. Sieben Diagnosen sind derzeit für die Videosprechstunde vorgesehen:

  • grippaler Infekt
  • unterer Harnwegsinfekt
  • unspezifische Rückenschmerzen
  • Migräneanfall, Gastroenteritis
  • Tennisellenbogen
  • Rotatorenmanschettenläsion.

Eine Gruppe von TK-Mitarbeitern aus der Unternehmenszentrale startet in Hamburg im Rahmen dieses Projekts zusätzlich mit der Nutzung des E-Rezepts. Neben der Fernbehandlung und der eAU bekommen diese Mitarbeiter – wenn nötig – ein digitales Rezept, mit dem sie ihr Medikament in einer Apotheke in Hamburg-Wandsbek abholen oder es sich nach Hause liefern lassen können. Für das Projekt hat die TK einen Vertrag mit dem Telearztzentrum der IFE Gesundheits-GmbH im schleswig-holsteinischen Nehmten geschlossen. Die Behandlung erfolgt ausschließlich durch niedergelassene Ärzte. Die konkrete Anzahl der Ärzte will die TK aus vertraglichen Gründen nicht nennen.

„Ein paar Klicks, schon steht eine gesicherte Telefonverbindung zu einer Ärztin“, heißt es in einem Beitrag des NDR über das Pilotprojekt. Sofort erscheint per Video die Ärztin auf dem Bildschirm des Smartphones. Die Patientin schildert Dr. Urte Petau ihre Rückenschmerzsymptome. Seit der Gartenarbeit habe sie Rückenschmerzen. „Stellen Sie sich bitte einmal hin“, fordert die Ärztin die Frau auf, die dann auf einem Bein stehen soll. Damit soll ein Bandscheibenvorfall ausgeschlossen werden.

„Videoberatung geht auch mal Zwischendurch“, sagt Petau, die in ihrer Praxis am Plöner See gut ausgeleuchtet in einem kleinen Studio sitzt. Aber für die Ärztin haben Videosprechstunden ihre Grenzen: „Wenn ich das Stethoskop brauche, komme ich mit dem Video nicht weiter“, sagt Petau. Dann muss sei ein persönlicher Besuch der Praxis erforderlich.

TK-Chef Jens Baas sieht in den Videosprechstunden einen Fortschritt: Fernbehandlungen könnten „in Teilen“ klassische Behandlungen ersetzen, „gerade zwischen Krankheit und Befindlichkeitsstörung“. „Ich habe mit mal den Magen verdorben, dann müsste ich heute zum Arzt, müsste einen AU-Schein abholen, müsste in eine Apotheke laufen“, sagt Baas. Das seien Fälle, in dene die Fernbehandlung eingesetzt werden könne. Der TK-Chef rechnet nicht mit einem Anstieg der Krankschreibungen, aber für die Kasse mit weniger Bürokratie.

Auch die Apotheker seien „mit im Boot“, so Baas. Gemeint ist im NDR-Bericht damit Holger Gnekow von der Privilegierten Adler Apotheke in Hamburg: Das Videoverfahren bringe „sehr viel weniger Verwaltungsaufwand, aber sehr viel mehr Service für den Patienten, letztendlich aber auch für die ganze Kette vom Arzt über die Apotheke bis zur Krankenkasse“. Patienten könnten sich das Arzneimittel von der Apotheke direkt nach Hause liefern lassen, endet der NDR-Bericht. Wie es mit der Fernbehandlung weitergeht, hat die TK noch nicht entschieden: „Zunächst handelt es sich um ein Pilotprojekt, bei dem wir Erfahrungen sammeln möchten. Perspektivisch ist es offen für einen Ausbau für TK-Versicherte bei weiteren Arbeitgebern.“

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