Durchfall-Behandlung

Tiorfan in höherer Dosierung

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Berlin -

Das bisherige Tiorfan-Sortiment des Herstellers Bioprojet wird um Filmtabletten mit 175 mg Racecadotril je abgeteilter Einheit ergänzt. Tiorfan kommt bei der Behandlung von Durchfall zum Einsatz.

Tiorfan (Racecadotril, Bioprojet) kann immer dann zur symptomatischen Behandlung von Durchfall bei Erwachsenen eingesetzt werden, wenn eine ursächliche Therapie nicht möglich ist. Je Tablette sind 175 mg Racecadotril enthalten. Die Tabletten sind verschreibungspflichtig.

Ausnahme von der Verschreibungspflicht:
Bis zu einer Dosierung von 100 mg je abgeteilter Form und in einer Gesamtmenge von bis zu 1000 mg je Packung ist Racecadotril auch als OTC-Mittel erhältlich (Vaprino, Sanofi). Die maximale Anwendungsdauer beträgt innerhalb der Selbstmedikation drei Tage. Für Kinder ab 12 Jahren gelten andere Anwendungsbeschränkungen innerhalb der Selbtmedikation. Gemeinsam mit einer oralen Rehydration ist Racecadotril als Suspension mit bis zu 30 mg je abgeteilter Einheit für Kinder ab 12 Jahren rezeptfrei.

Racecadotril hemmt nicht die Darmperistaltik. Im Gegensatz zu Loperamid bleibt die Bewegung im Dickdarm erhalten. Die antidiarrhoische Wirkung beruht auf einer Normalisierung des Wasser- und Elektrolyteinstrom in den Darm. Racecadotril hemmt das physiologische Enzym Enkephalinase. Hierdurch kommt es zur Anreicherung von Enkephalinen im Darm. Diese wirken als endogene Opioide im Magen-Darm-Trakt und reduzieren hierdurch die Sekretion von Wasser und Elektrolyten im Darmtrakt.

Initial wird eine Tablette eingenommen. Ab dem zweiten Tag sollen die Betroffenen zweimal täglich eine Tablette einnehmen. Die Einnahme sollte vorzugsweise zu den Hauptmahlzeiten erfolgen. Die bisherigen Tiorfan Kapseln enthielten 100 mg je abgeteilter Einheit. Diese müssen im Gegensatz zu der neuen höheren Dosierung dreimal täglich eingenommen werden. Bei den neuen Tiorfan Tabletten mit 175 mg sollte die Behandlungsdauer eine Woche nicht überschreiten.

Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen. Gelegentlich kann es zu Hautausschlägen, Tonsillitis, Ödemen oder Urtikaria kommen.

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