TI-Messenger von Famedly: Samedi kooperiert Laura Schulz, 18.07.2024 14:58 Uhr
Die beiden spezialisierten Anbieter von Lösungen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen, Samedi und Famedly, haben eine Kooperation bekannt gegeben. Während sich Samedi beispielsweise auf den Terminbuchungsservice, das Aufnahmemanagement und die Zuweiservernetzung für Praxen und Kliniken konzentriert, ist Famedly der bisher einzige zertifizierte Hersteller eines TI-Messengers (TIM) in Deutschland und nach eigenen Angaben in bereits 13.000 Apotheken vertreten. Zunächst wird der TIM bereits über Samedi angeboten, später soll auch eine Integration in das Patientenportal von Samedi stattfinden.
TIM sei der neue und sichere Standard für die direkte Kommunikation im Gesundheitswesen; Nachrichten sollen so schnell und datenschutzkonform zwischen den verschiedenen Akteuren per Chat ausgetauscht werden. Als Produkt ist TIM von der Gematik spezifiziert und zugelassen und ist so konzipiert, dass er mit verschiedenen Systemen und anderen TI-Messengern problemlos kommunizieren kann.
In einer ersten Phase sollen alle Akteure im Gesundheitswesen hierüber sicher chatten, Bild- und Audiodateien teilen und sich zu Patientenfällen austauschen können. In einer zweiten Phase ab 2025 soll dann auch Krankenkassen und Patient:innen in die Kommunikation eingebunden werden können. Der Famedly-TIM ergänze das Samedi-Portfoilio sinnvoll; durch die Zusammenführung beider Lösungen könnten Abläufe und Abstimmungsprozesse innerhalb der Einrichtungen, aber auch über Sektorengrenzen hinweg erleichtert werden.
„Als einer der führenden Anbieter von Patientenportallösungen in Deutschland freut es uns, mit Famedly einen innovativen Partner für den zertifizierte TI-Chat unseren Kunden anbieten zu können, um damit unser E-Health Ökosystem mit den besten Anbietern am Markt komplementieren zu können“, so Professor Dr. Alexander Alscher, Geschäftsführer von Samedi. Auch bei Famedly freue man sich über die Kooperation mit dem Partner, „der sowohl im ambulanten als auch im stationären Sektor stark vertreten ist. Das wird der Verbreitung des TI Messengers einen weiteren Schub geben“, meint Dr. Philipp Kurtz, CEO von Famedly.
Partnerschaft mit der Gedisa
Famedly wirbt mit dem Slogan „Wie WhatsApp. Aber sicher und integriert in Ihre IT.“ Gehostet wird datenschutzkonform in Deutschland. Zudem heißt es, bereits „13.000 Apotheken nutzen Famedly“, was offenbar durch die Partnerschaft mit der Gedisa zustande kommt. Famedly hatte im vergangenen Sommer für das Tochterunternehmen der Landesapothekerverbände einen hochsicheren Kommunikationsdienst entwickelt. „Bereits seit Juni 2023 können die Nutzerinnen und Nutzer des Gedisa-ApothekenPortals unseren sicheren Messengerdienst für den internen Austausch in der Apotheke einsetzen. Seit September letzten Jahres ist auch die Chatkommunikation mit den Kundinnen und Kunden via ApoGuide App möglich.“
Mit der Entwicklung des TI-Messengers wurde Ende 2022 die Firma Akquinet beauftragt. Wie Famedly schreibt, sei TIM bisher, anders als KIM (Kommunikation im Medizinwesen), zumeist freiwillig, könne aber die sektorenübergreifende, schnelle und sichere Kommunikation verbessern. Krankenkassen seien hingegen verpflichtet, einen TIM-Client für die Versicherten zu integrieren.
Die Gedisa teilte zur Zertifizierung von Famedly im April mit: „Seit Einführung des Messengerdienstes haben wir bereits viel positive Resonanz zu dem Service erhalten. Aktuell nutzen bereits tausende Apotheken den Chat [...] – Tendenz steigend. Im Austausch mit den Kundinnen und Kunden findet besonders die integrierte Funktion für Rezeptübersendungen guten Anklang.“ Die Gedisa blicke daher „auf eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit“, inklusive Weiterentwicklung des Produktes für eine optimale Nutzung in der Apotheke.