Von Abanta zu Infectopharm

Thiobitum wechselt den Besitzer

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Berlin -

Abanta Pharma hat sich von seiner stärksten OTC-Marke getrennt. Die Zulassung für Thiobitum Salbe 20 Prozent (Ammoniumbituminosulfonat) wurde an Infectopharm veräußert.

Thiobitum wird zur Reifung von Furunkeln und oberflächlichen abszedierenden Prozessen angewendet. Ammoniumbituminosulfonat wird aus Schieferölen mittels Sulfonierung und Neutralisierung mit Ammoniak gewonnen. Dem Wirkstoff werden entzündungsmodulierende, antibakterielle und erweichende Eigenschaften zugesprochen.

Infectopharm hat bereits mit „Zugsalbe effect“ ein Pendant zu Thiobitum im Portfolio. Enthalten ist ebenfalls Ammoniumbituminosulfonat zu 20 beziehungsweise 50 Prozent. Die schwarze Salbe enthält außerdem weißes Vaselin, Wollwachsalkohole, Cetylstearylalkohol und Wasser – ebenso wie Thiobitum, die allerdings nur 20-prozentig im Handel ist. Hergestellt wird Thiobitum weiterhin in Leipzig vom LAW.

Abanta mit Sitz im nordrhein-westfälischen Plettenberg wird von Holger Frey und Dietmar Rohleder geführt. Das Unternehmen geht auf das Leipziger Arzneimittelwerk (LAW) zurück. Dieses gehörte ursprünglich zu Dr. Willmar Schwabe und wurde nach der Wende von Riemser übernommen. Seit 2013 gehört Abanta zur Prange-Gruppe. Weitere Firmen von Otto Prange sind unter anderem der Ergänzungstierfuttermittelanbieter PetVet, die Vertriebsfirma Carinopharm für den Bereich Kardiologie, Intensiv- und Notfallmedizin sowie der Lohnhersteller LAW. Früher gehörte auch die heutige Nestlé-Tochter Mucos zum Portfolio. Künftig sollen die Firmen unter dem Dach von Invita Pharma zusammengefasst werden.

Konkurrenz für die Zugsalbe kommt unter anderem mit Ichtholan von der Ichthyol Gesellschaft und der Schwarzen Salbe von Lichtenstein. Ilon Salbe (Cesra Arzneimittel) mit ätherischen Ölen aus Lärche und Kiefer zählt zu den Klassikern bei Entzündungen und eitrigen Hautprozessen und enthält kein Ammoniumbituminosulfonat. Die Zugsalbe ist grün und nicht schwarz.

Infectopharm ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Heppenheim und hat den Schwerpunkt auf die Entwicklung neuer Darreichungsformen bekannter Wirkstoffe gelegt. Das Portfolio zählt mehr als 100 Präparate. Das Unternehmen blickt auf eine mehr als 30-jährige Firmengeschichte zurück und hatte stets die pädiatrische Infektologie im Fokus. Das Sortiment erstreckt sich aber auch über die Bereiche klinische Infektologie, Pneumologie und Dermatologie. Die 100-prozentige Tochterfirma Pädia ist auf Kinderarzneimittel spezialisiert.

Die Pädia-Akademie stellt Apotheken, Kinderärzten und Hebammen diverse Servicematerialien zu Verfügung. Darunter zahlreiche Patientenratgeber zu Themen wie Säuglingskoliken, Vitamin D, Schmerzen beim Stillen oder Kopfläuse. Die produktneutralen Broschüren können heruntergeladen oder im Original bestellt werden.

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