Apothekenkosmetik

Theiss will trotz Corona wachsen

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Berlin -

Der Kosmetikhersteller Dr. Theiss will trotzt Corona-Krise in diesem Jahr wachsen. Die Verkäufe in deutschen Apotheken sollen dabei das schwächelnde Geschäft im Ausland kompensieren.

Eigentlich rechnet Theiss mit einem organischen Wachstum von 7 Prozent; dem stehe jedoch ein krisenbedingter Rückgang der Umsätze vor allem im Ausland entgegen: Während der Lockdown-Phase hätten sich Frequenz und Aufenthaltsdauer der Verbraucher in Apotheken enorm verringert, heißt es aus Homburg. „Im Saldo werden wir trotz spürbarer Auswirkungen der Corona-Krise in den internationalen Apotheken den Umsatz der Gruppe in 2020 gegenüber dem Vorjahr leicht steigern können“, so Giuseppe Nardi, geschäftsführender Gesellschafter. „Nachhaltige Stärkung der Marken, Produktinnovationen und die Erschließung neuer Märkte tragen dazu bei, die Krise zu meistern.“

In der Corona-Krise habe man auf den akuten Bedarf an Desinfektionsmitteln reagiert und unter der Marke „Milinda Pro“ eine eigene Produktlinie für den gewerblichen Bereich aufgebaut. In diesem Zusammenhang konnten am Standort Homburg rund 100 Jobs, auch aus der Hotellerie und Gastronomie, gerettet werden, die in Produktion und Logistik von Theiss Beschäftigung finden konnten. „Wir haben die Herausforderungen der Corona-Krise als Chance begriffen“, so Jonas Thielmann, Mitglied der Geschäftsführung. „Unser Kernmarkt liegt nach wie vor in den Apotheken. Hier sind wir mit unseren Marken Dr. Theiss, Medipharma Cosmetics, Allgäuer Latschenkiefer, Milinda und Proff exklusiv präsent.“

2019 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von 317 Millionen Euro; das lag knapp unter dem Wert von 321 Millionen Euro im Jahr zuvor. Allerdings sind Schwankungen nicht ungewöhnlich, da die Umsätze auch abhängig vom Umfang der TV-Kampagnen sind. 2019 gab es Einsparmaßnahmen auf der Kostenseite, sodass das operative Ergebnis (Ebit) von 26 auf 28 Millionen Euro zulegte. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen mehr als 550 Mitarbeiter an fünf Standorten, weltweit sind rund 2000 Menschen für Theiss tätig. Die Produkte werden in mehr als 60 Ländern angeboten.

Mit Blick auf die Zukunft sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt. So gebe es für die Mundhygiene Produkte der Marke Lacalut das Potenzial, neue, globale Märkte zu erschließen. Aktuell würden weltweit mehr als 50 Millionen Tuben pro Jahr vertrieben – dank TV-Kampagnen ließ sich der Umsatz seit 2015 um ein Drittel steigern. Dieser Trend setzt sich laut Unternehmen fort, gerade im deutschen Markt.

Der Umsatz der Marke Proff, die 2014 mit der Übernahme von Dolorgiet zu Theiss gekommen war, konnte sogar um drei Viertel gesteigert werden. Insbesondere in Russland gab es hier starkes Wachstum; allerdings hatten die Engpässe bei Ibuprofen vor zwei Jahren das Wachstum ausgebremst. Gut lief es in Osteuropa auch für die Marke Zdrovit. Die Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte sollen in diesem Jahr 95 Millionen Euro erlösen – was einer Verdopplung gegenüber 2015 entspricht.

Laut Planung sollen in den kommenden beiden Jahren die Chancen durch Wachstum in bestehenden und neuen Märkten genutzt werden: Das organische Umsatzwachstum geht dabei mit einer Erhöhung des Ebit von 8,8 Prozent in diesem Jahr auf 9,2 Prozent im Jahr 2022 einher. Die Eigenkapitalquote von derzeit knapp 55 Prozent soll sich laut Planung bis 2022 auf mehr als 60 Prozent erhöhen.

 

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