Basiswissen zu Cannabinoiden

THC und CBD: Was sind wesentliche Unterschiede?

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Berlin -

Noch immer herrscht in Bezug auf Cannabis und die verschiedenen Inhaltsstoffe Unklarheit: Was ist eigentlich THC und CBD und wo liegen die Unterschiede in Wirkungen und Darreichungsform? Auch wenn beide aus derselben Pflanze stammen, weichen sie in Hinblick auf ihre Effekte stark voneinander ab. Die Unterschiede bestimmen auch über Einsatz und Legalität.

CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) sind zwei der bekanntesten Cannabinoide, die in der Cannabis-Pflanze vorkommen. Obwohl sie chemisch ähnlich sind, haben sie unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper und werden daher aus verschiedenen Gründen verwendet.

Die Inhaltstoffe der Cannabispflanze wirken auf das endocannabinoide System mit seinen verschiedenen Rezeptoren:

  • Typ-1-Cannabinoid-Rezeptoren (CB-1) im zentralen Nervensystem
  • Typ-2-Cannabinoid-Rezeptoren (CB-2) im Immun-, Verdauungs- oder dem Fortpflanzungssystem sowie in Knochen, Haut, Lunge, hormonalen Drüsen oder in den Augen

Wesentliche Unterschiede

Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen CBD und THC besteht darin, dass THC berauschend wirkt, während CBD nicht „high“ macht und keine Veränderung des Bewusstseins hervorruft. THC bindet vorrangig an CB1-Rezeptoren im Gehirn und im Körper. Dadurch verursacht die Substanz eine Freisetzung von Dopamin, was zu Euphorie, Entspannung und einem erhöhten Appetit führen kann. Aufgrund seiner psychoaktiven Wirkungen wird THC häufig für Freizeitzwecke konsumiert.

CBD bindet hauptsächlich an CB2-Rezeptoren, die im Immunsystem zu finden sind. Dadurch kann es unter anderem entzündungshemmend und anxiolytisch wirken sowie Schmerzen reduzieren.

Einsatz von CBD und THC

CBD wird aufgrund seiner vielen gesundheitlichen Vorteile eingesetzt um:

  • die Schlafqualität zu verbessern
  • von der krampflösenden Wirkung zu profitieren
  • um immunmodulatorisch zu wirken
  • Übelkeit zu lindern
  • Entzugserscheinungen (Alkohol, Opioide, Benzodiazepine) zu reduzieren
  • den Appetit zu hemmen

THC hingegen wirkt:

  • schlaffördernd
  • muskelrelaxierend
  • appetitssteigernd
  • bronchialerweiternd
  • blutdrucksenkend
  • psychotrop

Als etablierte Indikationen für Cannabis-basierte Medikamente gelten:

  • chronische Schmerzen
  • Spastizität bei Multipler Sklerose und Paraplegie
  • Epilepsie
  • Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie
  • Appetitsteigerung bei HIV

Mögliche Indikationen für Medizinal-Cannabis sind demnach auch:

  • Angststörungen
  • Schlafstörungen
  • Tourette-Syndrom und
  • ADHS – auch wenn dazu kaum wissenschaftliche Belege vorliegen
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