Generikakonzerne

Teva/Ratiopharm bündelt Generikageschäft

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Berlin -

Ratiopharm, Teva, CT, AbZ, AWD, Gry, Ivax und jetzt auch noch Cephalon: Der weltgrößte Generikakonzern ist in Deutschland ein Strauß unterschiedlicher Firmen und Marken. Auf absehbare Zeit dürfte dies so bleiben, schon allein aus zulassungsrechtlichen Gründen. Doch operativ gibt es Synergiepotentiale, die der Konzern jetzt heben will: Generika- und Markengeschäft laufen künftig in separaten Geschäftseinheiten. Denn Teva will mit eigenen Produkten punkten.

Bereits vor anderthalb Jahren hatte die Gruppe ihre Aktivitäten zusammengefasst und an drei Standorten gebündelt: Ratiopharm, Teva und AbZ sowie die Konzernverwaltung sind seitdem in Ulm zu Hause, CT und AWD in Berlin, das Originaliageschäft in Mörfelden bei Frankfurt. Der Standort Radebeul hatte als Teva-Zentrale ausgedient und war geschlossen worden.

Jetzt werden sämtliche Generikaaktivitäten von Ratiopharm, CT, AbZ, Teva und AWD in Ulm gebündelt und der Verantwortung von Dagmar Siebert unterstellt. 2005 hatte Siebert Ratiopharm wegen bekannt gewordener Vertriebspraktiken zunächst verlassen müssen, genauso wie der damalige Firmenchef Dr. Claudio Albrecht, der heute Chef von Actavis ist. Zwei Jahre später hatte Dr. Sven Dethlefs, damals Chef von Teva, heute für die gesamten Aktivitäten des Konzerns in Deutschland zuständig, die erfahrene Pharmamanagerin zurück geholt.

Die Apothekenaußendienste von Ratiopharm und CT werden ebenso wie der Arztaußendienst von Ratiopharm und der Bereich Großhandel/Key Account/Versandapotheken dem neuen Vertriebsleiter Maximilian Knupfer unterstellt. Für das Rx-Marketing von Ratiopharm ist in Ulm Thomas Benkendorf verantwortlich, für die anderen Generikalinien einschließlich CT Renate Schmid.

Das OTC-Geschäft ist seit November Teil des Joint Ventures mit dem US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (Wick). Dort ist Dr. Markus Hammer für das Deutschlandgeschäft zuständig. Die Verantwortung für das OTC-Marketing von Ratiopharm/CT/AbZ hat aber nach wie vor Joachim Grund in Ulm. Eigentlich sollte der Konsumgüterkonzern das Knowhow im Bereich der Markenführung beisteuern; Teva sollte für Entwicklung und Produktion zuständig sein.

Auch im Rx-Bereich will Teva das Markengeschäft vorantreiben. Die Portfolio betreut in Berlin Dr. Heinz Beitinger, der vor einem Jahr CT-Chef Carsten Cron abgelöst hatte. Der Standort an der Phoenix-Niederlassung in Reinickendorf wurde ebenfalls aufgegeben; seit Mitte Januar sitzt der Geschäftsbereich, der jetzt „Business Unit Teva Berlin“ heißt, am Potsdamer Platz.

Dort ist man für alle Produkte verantwortlich, die als Marke anzusehen sind. Dazu gehören neben AWD-Präparaten wie Katadolon (Flupirtin) oder Corinfar (Nifedipin) oder Cordanum (Talinolol) auch Teile des Cephalon-Portfolios. Den Standort in München hatte Teva nach der Übernahme zum Jahresende geschlossen. Außerdem sind in Berlin die Indikationsbereiche „Atemwege“ und „Women's Health“ angesiedelt. Wie andere Generikahersteller auch will die Gruppe eigene Kontrazeptiva-Marken etablieren, außerdem sind durch die Übernahme der Merck-Tochter Thérmarex Produkte zu Teva gekommen.

Die Originalprodukte Copaxone (Glatirameracetat) und Azilect (Rasagilin) werden weiterhin in Mörfelden betreut. Beide Produkte hatte Teva im vergangenen Jahr aus Vertriebskooperationen zurück geholt; insbesondere das MS-Mittel ist weltweit Wachstumstreiber und Ertragsbringer des Konzerns. Allerdings läuft das Patent 2013 aus; bereits jetzt muss Teva Angriffe von Generikaherstellern abwehren.

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