Generikakonzerne

Teva verkauft Verhütungsgeschäft

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Berlin -

Der Ratiopharm-Mutterkonzern Teva treibt seinen angekündigten Umbau weiter voran. Für 1,1 Milliarden US-Dollar verkauft der weltgrößte Generikahersteller sein Geschäft mit dem Verhütungsmittel Paragard. Deutschland ist davon nicht betroffen – vorerst.

Die Kupferspirale Paragard brachte dem Konzern im Zwölfmonatszeitraum bis Ende Juni Umsätze von rund 168 Millionen US-Dollar ein. Käufer ist CooperSurgical, das zudem den US-Produktionsstandort in Buffalo gleich mit übernehmen will. Stimmen die Behörden zu, soll alles noch vor Ende des Jahres unter Dach und Fach sein. Teva bekräftigte, sich von den verbliebenen Teilen seines Frauengesundheitsgeschäfts in aller Welt und den Krebs- und Schmerzmittelgeschäften in Europa trennen zu wollen. Die Manager wollen damit mindestens zwei Milliarden Dollar in die Kasse spülen.

Teva hatte im vergangenen Jahr für gut 40 Milliarden Dollar die Generikasparte von Actavis/Allergan übernommen und will mit den Verkäufen seine dadurch entstandenen Schulden senken. Darüber hinaus wird der Konzern Standorte schließen und Märkte verlassen. Insgesamt soll es das Ende für 15 der 87 Produktionsanlagen des Herstellers sein. Sechs sollen noch in diesem Jahr schließen, neun weitere im Jahr 2018. Außerdem wird sich der Konzern aus 45 der 100 Märkte zurückziehen, auf denen er aktiv ist. Als Folge werden 7000 Mitarbeiter entlassen – mehr als 10 Prozent der knapp 57.000 Beschäftigten.

Erst am Montagmorgen hatte Teva nach monatelanger Suche einen neuen Chef präsentiert. Der erfahrene Pharmamanager Kåre Schultz soll Teva wieder auf Kurs bringen. In Deutschland unterhält der Mutterkonzern der Marke Ratiopharm drei Standorte mit insgesamt 2900 Beschäftigten: den Deutschlandsitz in Ulm, eine Produktionsanlage nahe Ulm sowie einen Vertriebsstandort in Berlin.

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