Generikakonzerne

Teva leiht sich Geld für Ratiopharm Patrick Hollstein, 17.06.2010 16:44 Uhr

Berlin - 

Die Übernahme des Ulmer Generikaherstellers Ratiopharm durch den Weltmarktführer Teva rückt näher. Zwar haben die Kartellbehörden dem Kauf noch nicht zugestimmt. Doch bei Teva rechnet man mit trockenen Tüchern: Der israelische Konzern leiht sich an den Kapitalmärkten Geld, um die 3,625 Milliarden Euro schwere Übernahme stemmen zu können. Hinter den Kulissen wird über die personelle Besetzung von Teva/Ratiopharm nachgedacht.

Über drei Anleihen sollen 2,5 Milliarden US-Dollar in die Kasse gespült werden: Eine Tranche mit einer Laufzeit bis Ende 2011 und einem Umfang von 500 Millionen Euro geben Credit Suisse, Goldman Sachs und Morgan Stanley für Teva zu einem variablen Zinssatz aus. Die anderen Anleihen haben einen Umfang von jeweils einer Milliarde Dollar, laufen bis 2012 und 2015 und werden mit 1,5 beziehungsweise 3 Prozent verzinst. Ein Teil des Geldes soll für die Übernahme genutzt werden, der Rest zur Umschuldung bestehender Kreditlinien und für generelle Konzernangelegenheiten.

Wer künftig für Teva/Ratiopharm in Deutschland zuständig sein wird, steht laut Teva-Europachef Gerard van Odijk noch nicht fest. Insofern sei das Management auch noch nicht informiert. Teva wird geleitet von Dr. Sven Dethlefs, bei Ratiopharm ist Oliver Windholz für die Leitung der Geschäfte verantwortlich. Nach den bisherigen Plänen soll die Europazentrale von Utrecht nach Ulm verlagert werden.