Das Design seiner Tetesept-Verpackungen hat dem Frankfurter Pharmaunternehmen Merz im vergangenen Geschäftsjahr Probleme gemacht. Während der Umsatz in allen anderen Geschäftsbereichen stieg, setzte Merz mit den Selbstmedikations- und Erkältungsprodukten sowie den Bädern rund 43 Millionen Euro um, das sind rund 5 Prozent weniger als im Vorjahr.
Im September 2008 hatte Merz einer Unternehmenssprecherin zufolge „ein medizinisch dezentes und zurückhaltendes Design“ für alle Tetesept-Produkte eingeführt. Die Umsätze der Erkältungsbäder, Nahrungsergänzungsmittel und Bronchialsalben seien daraufhin aber schlagartig zurück gegangen.
„Die Kunden haben sich aufgrund der zu dezenten Verpackung einfach zu oft für die Produkte der Konkurrenz entschieden“, vermutet die Merz-Sprecherin. Da der Markt stark umkämpft sei, habe man sich im September 2009 wieder für eine auffälligere Produktwerbung entschieden. Seitdem sind zum Beispiel die Mengenangaben wieder klar ersichtlich. „Man konnte schon kurz nach der Umstellung erkennen, dass der Umsatz wieder hoch ging“, so die Sprecherin.
So konnten zwar die Tetesept-Bäder 2009 mit einem Umsatz von 25 Millionen Euro positiv abschneiden (plus 5 Prozent). In den Bereichen Selbstmedikation und Erkältung lagen die Umsätze mit jeweils rund 9 Millionen Euro jedoch jeweils rund 15 Prozent unter Vorjahresniveau.
Wie viel davon in deutschen Apotheken und wie viel in Drogerien beziehungsweise im Ausland erwirtschaftet wurde, wollte man bei Merz nicht verraten. Insgesamt steuert der Bereich „Consumer Care“ rund 15 Prozent zum Konzernumsatz bei.
Positiver entwickelte sich das OTC-Geschäft: Mit Pantovigar, einem Mittel gegen Haarausfall, setzte Merz 13,7 Millionen Euro um, das entspricht einem Plus von 18 Prozent. Das Narbentherapeutikum Contractubex brachte Erlöse von 16,6 Millionen Euro, 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Lebermittel Hepa-Merz legte um 15 Prozent auf 27,2 Millionen Euro zu. Merz ist nach eigenen Angaben mit den drei in Deutschland vertriebenen OTC-Produkten Marktführer.
Insgesamt konnte Merz im vergangenen Geschäftsjahr den Konzernumsatz um 14 Prozent auf rund 674 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis vor Steuern legte um 13 Prozent auf 151 Millionen Euro zu. Mehr als 82 Prozent des Umsatzes stammten aus dem Pharmageschäft, das um 19 Prozent wuchs.
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