Test: Sanacorp top, Linda Flop

Berlin -

Apothekenkooperationen haben bei einem Beratungstest insgesamt nicht gut abgeschnitten. Bei einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) gab es bei knapp einem Drittel der Beratungen unvollständige oder sogar falsche Angaben zu Wechsel- und Nebenwirkungen oder zur Einnahme. Etwas besser war das Ergebnis im Preisvergleich.

 

Von Mai bis Juni waren elf Kooperationen auf Beratung, Service und Preise getestet worden. In die Untersuchung flossen jeweils 15 Telefontests und 15 Gespräche vor Ort ein. Auf dem ersten Platz der Gesamtbewertung landete die Sanacorp-Kooperation „Meine Apotheke“ . Die Apotheken überzeugten mit der kompetentesten Beratung. Alle Aussagen seien inhaltlich korrekt und meistens vollständig gewesen. Die Apothekenmitarbeiter wurden als freundlich und vertrauenswürdig gelobt.

Auf dem zweiten Platz rangieren die „Guten Tag Apotheken“, eine Kooperation von Elac Elysée. Hier beantworteten die Angestellten die Fragen kompetent, die Produkte seien ansprechend sowie übersichtlich ausgestellt, so das Fazit der Tester. Dahinter rangiert DocMorris. Deren Stärke lag besonders in den Preisen der Produkte. Der DocMorris-Warenkorb war nach easyApotheke im Preis-Check der günstigste.

Schlusslicht im Vergleich ist die Kooperation Linda. Hier zeigten sich besonders bei der Beratung Mängel: Bei den Besuchen in den Apotheken waren dem Test zufolge 40 Prozent der Aussagen der Mitarbeiter nicht vollständig. Einmal sei es sogar zu einer falschen Angabe gekommen, heißt es. Beim Preisvergleich landete Linda immerhin im Mittelfeld. In der Gesamtbewertung konnten auch die „Gesund leben Apotheken“ von Gehe und Avie (Kohl) nicht überzeugen.

 

 

Für den Preis-Check wurden drei Produkte verglichen: Aspirin plus C Brausetabletten (20 Stück), Magnesium Verla N Dragees (100 Stück) und Voltaren Schmerzgel (60 Gramm). Am teuersten waren die Präparate bei Avie, dahinter folgen Vivesco und Gesine.

Die Tester monierten, dass verschiedene Zusatzservices nicht zur Verfügung gestellt wurden. Eine Ernährungsberatung wurde beispielsweise nur bei gut einem Drittel der Apotheken angeboten. Die meisten Zusatzleistungen wurden bei Gesine-Apotheken zur Verfügung gestellt.

Vor zwei Jahren hatte DISQ erstmals neun Apothekenkooperationen untersucht. Im Vergleich dazu habe sich die Qualität der Beratung leicht verbessert, sei aber weiter nur befriedigend.